Nach Appell von Kölner GastronomenMega-Summe erreicht: So will die Stadt helfen
Köln – Kölner Gastronomen wollen aus der Not wegen der Corona-Krise eine Tugend machen. Im EXPRESS haben sie Vorschläge für eine bessere Zusammenarbeit und Forderungen an die Stadt gerichtet. Die Unternehmer wollen damit den Gastro-Standort Köln stärken. Die Stadt verweist auf bestehende Angebote und pumpt viel Geld in die Branche.
Auf Initiative von Ratsherr Dirk Michel hatten sich Karel Borgmannn (Geschäftsführer Balthasar), Attila Kiziltas (Shepard Kitchen), Andreas Bohl (Bar 51), Nico Rosenthal (Klapsmühle), Peter Heising (Heising & Adelmann) und Tom Tomas (Bootshaus, Vanity, Flamingo Royal, Spencer & Hill) getroffen und von ihren Sorgen berichtet.
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Tom Tomas, dessen Club „Bootshaus“ in der aktuellen Rangliste der „besten Clubs der Welt“ aus Platz sechs und in Deutschland auf Platz eins gelandet war, sagte etwa: „Man hat das Gefühl, dass bei der Stadt zu wenige Menschen sitzen, die sich wirklich mit unseren Sorgen und Problemen auskennen.“ Wie er würden sich auch andere Unternehmer gerne mit ihrem Fachwissen einbringen.
Appell der Kölner Gastronomen: So will die Stadt helfen
Auf EXPRESS-Anfrage erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns, dass sich die Stadt für Gastronomen schon „sehr stark eingesetzt“ hat. Etwa dadurch, dass Gebühren für Außengastronomie-Flächen nicht erhoben wurden und bereits bezahlte Gebühren erstattet werden. Dazu habe die Stadt auch ein vereinfachtes Verfahren angeboten, um Außengastronomie-Flächen zu erweitern.
Über eine Million Euro für Kölner Gastro-Szene
Zudem gebe es mit KölnBusiness, der bei der Stadt angesiedelten Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, mehrere Kooperationen, bei der während der Corona-Krise fast eine Million Euro eingenommen wurden. Dieses Geld soll an Einzelhandel, Dienstleister, Kreative und Gastronomie ausgeschüttet werden. Dazu zählt etwa die Gutschein-Aktion von „Veedelsretter.de“, bei der 600.000 Euro eingenommen wurden.
Auch wurde in Kooperation mit der Klubkomm ein Notfallfonds für Clubs und Spielstätten in Höhe von 700.000 Euro eingerichtet.
Kölner Gastronomen: Stadt senkt Gewerbesteuervorauszahlung
Der Sprecher erklärt weiter: „Zur Entlastung von Gewerbetreibenden, die in Folge der Corona-Pandemie in Liquiditätsschwierigkeiten geraten sind, hat die Stadt frühzeitig die Absenkung Gewerbesteuervorauszahlung und die Stundung der Gewerbesteuerzahlung ermöglicht.“ Darüber hinaus ist ebenfalls die Stundung anderer Abgaben ermöglicht worden.
Kölner Gastronomen fordern Senkung der Mehrwertsteuer für Getränke
Eine weitere Forderung der Gastronomen war die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf sieben Prozent für Getränke, nach es eine Senkung für Speisen gegeben hatte. Dabei muss der Stadtsprecher auf den Bund verweisen, da das auf Bundesebene geregelt wird. Genau wie das Mietrisiko sowohl für Pächter als für Vermieter, die wegen der Corona-Krise Einbußen erlitten haben.
Unterm Strich heißt das: Bestehende Interessenvertreter wie Dehoga und die IG Gastro seien ja vorhanden und Ansprechpartner sowohl für Stadt als auch Unternehmer. „Eine neue Stelle bei der Stadt ist nicht vorgesehen“, so der Sprecher.