Köln/Niederzissen – Christine lebte in zerrütteten familiären Verhältnissen. Über vier Wochen vermisste sie niemand.
Als dann die Mutter nach ihr suchte, fand sie die grausige Wahrheit heraus: Christine wurde ermordet.
Die 16-jährige Kölnerin ist die Tote von der Autobahn 61, die dort am 14. Oktober gefunden wurde. Über vier Wochen rätselte die Polizei, wer das nackte Mädchen ist, das offenbar erwürgt wurde.
Niemand meldete sich, als die furchtbaren Fotos der Leiche veröffentlicht wurden. Erst vor neun Tagen, da wandte sich die Mutter an die Polizei, gab eine Vermisstenanzeige auf.Christines Leben war kurz und turbulent. Sie lebte mit der Mutter und drei jüngeren Geschwistern in Vingst. Mit der Pubertät kamen die Probleme. Christine suchte sich falsche Freunde, stürzte in die Drogenszene ab.
Das Mädchen kam ins Heim, aber riss immer wieder aus. Zuletzt war sie im Maria-Schutz-Haus in Lindenthal untergebracht. Dann zog sie zu ihrem älteren Freund – einem mutmaßlichen Trinker. Der Kontakt zur Mutter riss ab.
Wer Christine getötet hat, weiß die Polizei nicht. „Aber jetzt, wo wir wissen, wer das Opfer ist, sind wir zuversichtlich, auch den Täter zu finden“, sagt Polizeisprecher Ralf Schomisch von der Koblenzer Polizei.
Die Polizei hat in den vergangenen Tagen intensive Ermittlungen im engen Umfeld von Christine geführt. Selbst gestern noch wurden Nachbarn aus der Siedlung in Vingst befragt.Christines Mutter ist mit den drei Kindern zu Verwandten gezogen.
„Wir sind völlig geschockt“, erzählen Nachbarn dem EXPRESS. „Christine war ein nettes Mädchen, immer etwas flippig“, erinnern sie sich. Vor der Wohnungstür haben Freunde Kerzen aufgestellt und Blumen hinterlassen. „Christine, wir halten dich in Erinnerung!“, steht auf einem Plakat.