In den Schwimmbädern der Stadt Köln hängen Plakate gegen sexuelle Belästigung. Nicht alle scheinen auf den ersten Blick logisch.
„Ist das realistisch?“Mutter (39) geht mit Tochter in Kölner Schwimmbad – Plakat sorgt für Verwunderung
Mit ihrer Tochter war Pia Z. (39, Name geändert) im städtischen Schwimmbad in Köln-Zollstock. Im Eingangsbereich wunderte sie sich über ein Plakat.
„Ist das realistisch?“, fragt die Mutter. Zu sehen ist ein Plakat, das auf die Aktion „Ich sag's!“ von den Kölnbädern aufmerksam machen soll.
Kölner Plakat gegen sexuelle Belästigung sorgt für Verwirrung
Das Bild zeigt zwei Jungs, die eine Treppe zu einer Wasserrutsche hochsteigen wollen. Ein Mädchen kommt von hinten und zieht einem Jungen die Badehose runter.
Über dem Plakat steht: „Stopp! Das ist sexuelle Belästigung!“ Die dargestellte Situation findet die Mutter irritierend. „Das ist doch eher andersherum. Mädchen werden von Jungs angemacht oder geärgert“, so die 39-Jährige.
EXPRESS.de hakte bei den Kölnbädern nach. „Die Kampagne gegen sexuelle Belästigung wurde bereits im Mai 2024 in den Schwimmbädern gestartet“, erklärt eine Sprecherin.
Und ergänzt: „Mit der Kampagne möchten wir Kinder und Jugendliche dazu ermutigen, sich bei unserem Personal zu melden, wenn ihnen im Schwimmbad etwas Blödes passiert.“
„Damit die Kinder und Jugendlichen wissen, welche Situationen das überhaupt sein können, haben wir die verschiedenen Motive gemeinsam mit den Partnern Zartbitter e.V., dem Kinderschutzbund Köln, Lobby für Mädchen, dem Stadtsportbund Köln und der Polizei Köln erarbeitet. Mit den Plakaten möchten wir unsere Badegäste sensibler machen hinzuschauen, den Kindern und Jugendlichen Mut machen, sich zu melden, und aber auch den Tätern zu zeigen ‚Wir haben euch im Blick‘.“
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Das Motiv, das im Zollstock-Bad hängt, sei somit eines von vielen. Auch Motive, in denen Mädchen angegrapscht werden, sind zu sehen.
Zudem gibt es auch Plakate mit den Hinweisen: „Grabschen verboten“, „Glotzen verboten“, „Heimlich fotografieren ist strafbar“, „Lästern ist gemein“ oder „Schubsen ist nicht lustig“. Gestaltet wurden die Plakate und Flyer von der Kölner Illustratorin Dorothee Wolters.