Bei einer Feier im Clubhaus des Fußballvereins SC Germania Köln-Ossendorf ist es zu einem ausländerfeindlichen Zwischenfall gekommen. Der Verein distanziert sich und kündigt Konsequenzen an.
Nach Nazi-GegröleKölner Fußballverein SC Germania äußert sich und kündigt Konsequenzen an
Nach einem ausländerfeindlichen Zwischenfall bei einer Party im Clubhaus des Fußballvereins SC Germania Köln-Ossendorf hat sich nun der Verein geäußert.
Mehrere Personen hatten am Samstagabend (17. August 2024) auf dem Gelände die Zeilen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu der Musik des Gigi-D’Agostino-Hits „L’Amour toujours“ gesungen beziehungsweise gegrölt. Die Kölner Polizei bestätigte am Mittwoch (21. August) einen entsprechenden Einsatz.
Bei Feier in Kölner Clubhaus – ausländerfeindlicher Gesang
Mehrere Zeugen und Zeuginnen aus dem benachbarten Park meldeten sich gegen 19.45 Uhr bei der Polizei. Entsprechende Videos liegen den Ermittlern und Ermittlerinnen vor und werden geprüft.
Gegenüber EXPRESS.de erklärt Silke Emmerich, zweite Vorsitzende desSC Germania: Es habe sich um eine Vermietung an eine Fremdperson gehandelt, die in keinem Zusammenhang mit dem Verein stehe.
Wer die Person war, die dort einen Geburtstag gefeiert haben soll, dazu äußert sich der Verein nicht.
„Aber wir möchten an dieser Stelle mitteilen, dass wir selber erst später von dem Vorfall erfahren haben und ein solches Verhalten in unseren Vereinsräumen nicht dulden und eine weitere Vermietung an diese Personengruppe nicht erfolgen wird“, versichert Silke Emmerich.
Die Vorsitzende ergänzt: Ermittlungen der Polizei werde der Verein vollumfänglich unterstützen.
Laut Polizei-Sprecher wurden an dem Abend die Personalien aller beteiligten Personen aufgenommen. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Volksverhetzung“, bestätigte die Polizei auf EXPRESS.de-Nachfrage.
Bei dem Einsatz waren mehrere Streifenwagen vor Ort. Zudem wurde den Beteiligten die Auflösung der Party angedroht.
Umgetexter Song „L’Amour toujours“ – 368 Fälle in Deutschland
Der umgetextete Song „L’Amour toujours“ (2001) von Kult-DJ Gigi D’Agostino mit rechtsextremen Textzeilen sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Polizei-Einsätze. Zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 soll es in Deutschland mindestens 368 Fälle gegeben haben, die polizeilich erfasst wurden.
Dass das Nazi-Gegröle nicht nur polizeirechtlich verfolgt wird, zeigt der Auslöser-Fall auf Sylt. Mehreren beteiligten Personen wurde aufgrund des Videos fristlos der Job gekündigt.