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Viermal fast totUnfassbare Leidensgeschichte – was sich Kölner Thomas (53) jetzt wünscht

Thomas Haensgen liegt in einem Krankenhausbett.

Der Kölner Thomas Haensgen (53) kann nach vier Hirnentzündungen kaum mehr das Haus verlassen. Das Foto zeigt ihn bei einem seiner zahlreichen Krankenhaus-Aufenthalte.

Vom Leben so gut wie isoliert – das ist das Schicksal des Kölners Thomas Haensgen (53) nach vier (!) Hirnentzündungen. Jetzt wendet er sich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Vier Gehirnentzündungen kurz hintereinander haben Thomas Haensgen (53) aus der Bahn geworfen. Jedes Mal lag er im Koma, zeigte das EEG für kurze Zeit eine Nulllinie, stand er an der Schwelle des Todes. Zuletzt im Winter 2023.

Der Kölner, der selbstständig als Texter und Fotograf arbeitete, darf seitdem kaum das Haus verlassen, so gut wie keinen Besuch bekommen. Zu groß ist die Gefahr vor einer erneuten Ansteckung. Daher hat sich der 53-Jährige zu einem schweren Schritt entschlossen.

Kölner startet Spendenaktion: Letzter verzweifelter Versuch

„Ich war immer ein Kämpfer und helfe lieber anderen als selbst Hilfe anzunehmen. Aktuell bin ich jedoch an einem Punkt, an dem ich am liebsten aufgeben möchte oder einen letzten verzweifelten Versuch starte – und hier um Hilfe bitte“, schreibt er auf der Spendenplattform Gofundme.

Denn durch die schweren gesundheitlichen Schläge ist sein Erspartes, das er als Selbstständiger zurückgelegt hatte, längst aufgebraucht. Aktuell, so erzählt Thomas Haensgen im Gespräch mit EXPRESS.de, habe er 19 Cent auf dem Konto.

Schon vier Gehirnentzündungen: Kölner auch in Mexiko auf der Intensiv

Seine erste Gehirnentzündung bekam er mit Anfang 40. „Ich erinnere mich, dass ich am Morgen noch bei meiner Psychologin war, das Gespräch aber abbrechen musste, da ich nicht mehr folgen konnte. Die nächste Erinnerung war aus dem Krankenhaus – frisch aus dem Koma erwacht“, schildert er.

Thomas Haensgen sitzt in Schutzkleidung und mit Mundschutz im Krankenhaus auf einer Liege.

Thomas Haensgen (53) hat bereits zahlreiche Krankenhaus-Aufenthalte hinter sich. Er muss sich extrem schützen, denn jede weitere Ansteckung könnte für ihn erneut verhängnisvoll enden.

Nur ein Jahr später folgte die nächste Gehirnentzündung. Unmittelbar nach dem Krankenhaus wurde er zudem positiv auf ADHS getestet. Doch das Leben ging weiter, er klotzte ran, um die Kosten durch die Arbeitsausfälle wieder reinzuholen. Dann kam die Pandemie. Er musste an seine Rücklagen ran, da es so gut wie keine Aufträge für freie Texter und Fotografen gab.

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2022 wollte Thomas Haensgen wieder durchstarten, war für ein Projekt in Mexiko engagiert worden. „Mir war jeder Job willkommen, Hauptsache, es ging wieder los. In dem Fall allerdings nicht sonderlich lange“, erklärt er. Denn in Mexiko bekam er erneut eine Gehirnentzündung, lag tagelang auf der Intensivstation eines Hospitals in Cozumel.

Der Kölner: „Selbst Einkaufen ist mit erheblichen Risiken verbunden“

Dass er so anfällig für „Enzephalitiden“ ist, liegt offenbar daran, dass seine Blut-Hirn-Schranke nicht funktioniert. Sie schützt eigentlich das Gehirn. „Warum die bei mir nicht funktioniert, konnte mir bislang noch kein Arzt sagen“, erzählt der 53-Jährige.

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Inzwischen könne allein der Kontakt zu Menschen, die nur eine leichte Erkältung haben, für ihn verhängnisvoll enden. „Kein Treffen mit Freunden, nicht mal eben vor die Tür gehen, um etwas mit anderen zu unternehmen. Selbst mal schnell Einkaufen gehen, ist mit erheblichen Risiken verbunden“, beschreibt er seine Situation. Das würde sich sowohl auf sein Gemüt als auch auf seine finanzielle Situation niederschlagen.

„Ich habe immer versucht, das Beste aus meinem Leben zu machen“, sagt Thomas Haensgen gegenüber EXPRESS.de. Doch jetzt schaffe er es ohne fremde Hilfe, ohne Menschen, die ihm mit Geldspenden unter die Arme greifen, nicht mehr.