Auf der Reeperbahn ist die Musicalkomödie „Die Königs vom Kiez“ schon seit Jahren ein Erfolg. Nun kommt die Hamburger Produktion auch nach Köln. Auf der Volksbühne am Rudolfplatz läuft das Stück ab November.
„Zwischen Puffs und Poesie“Neue Musicalkomödie: Kiez-Crew will jetzt auch Köln erobern
St. Pauli ist seit einigen Tagen im Aufstiegs-Freudentaumel. Aber Hamburgs Stadtteil ist auch abseits des Fußball-Erfolgs für gute Laune bekannt. In den drei Spielstätten des Schmidt-Theaters werden an der Reeperbahn Abend für Abend verschiedene Erfolgsproduktionen gezeigt.
Ein besonders beliebtes Musical ist „Die Königs vom Kiez“. 1200 Vorstellungen der Komödie gingen bereits in Hamburg über die Bühne, nun kann sich bald Köln auf ein dreimonatiges Gastspiel freuen. Vom 1. November 2024 bis zum 26. Januar 2025 gibt es wöchentlich bis zu acht Vorstellungen in der Volksbühne am Rudolfplatz, wo jüngst noch Volker Weininger abgeräumt hat.
„Die Königs vom Kiez“ läuft ab dem 1. November auf der Volksbühne
Regisseur Corny Littmann war mit den Machern des Musicals sowie Teilen der Crew am Dienstag (14. Mai) nach Köln gekommen, um eine erste Kostprobe zu präsentieren. „Manche sagen, es sei derb, was wir machen. Ich bin mir sicher, dass die Kölnerinnen und Kölner diese Art von Humor lieben werden. Wir sind schon optimistisch, dass sich viele in Köln dafür begeistern werden“, sagte der Theater-Boss.
Das Stück handelt von der Familie König, die durch den daueralkoholisierten Vater – von allen nur Käpt’n genannt – finanziell arg gebeutelt in einer Souterrain-Wohnung haust. „Die Kiez-Familie kämpft sich trotzdem virtuos durch ihren Alltag“, sagte der künstlerische Leiter Martin Lingnau. „Ein bisschen Fremdschämen ist auch dabei, aber man mag sie.“
Zotige Lieder und schräge Typen prägen das Musical. „Zwischen Puffs und Poesie, schlägt mein Herz für St. Pauli“, heißt es beispielsweise im Titel „Der Kiez ist wunderschön“. Spezielle Hamburg-Kenntnisse seien für das Stück aber nicht notwendig. „Das ist kein Musical über Hamburg, sondern über Menschen. Wir werden aber auch ein paar spezielle Momente extra für Köln einbauen“, verspricht Lingnau.
Autor Heiko Wohlgemuth ist sich sicher, dass die Familienstory auch in der Volksbühne begeistert. „Das Milieu muss man auch in Köln nicht erklären. Unsere Stücke tragen die Schmidt-Handschrift. Und das Geheimnis hinter dem Erfolg ist simpel: Wenn man selbst dafür brennt, zündet es auch andere an.“
Volksbühnen-Geschäftsführer Axel Molinski ist sich sicher, nach der bald anstehenden Produktion mit dem „Bikini Skandal“ die perfekte Wahl für die trüben Wintermonate getroffen zu haben. „Wir sind unendlich stolz, dass das Stück nach Köln kommt. Das Schmidt ist für uns wie der Circus Maximus der Volkstheater.“
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Corny Littmann erinnerte gleich noch an verschiedene Theater-Verbindungen zwischen Köln und Hamburg. So sei Willy Millowitsch mit dem Stück „Die spanische Fliege“ in Hamburg aufgetreten. Im Gegenzug spielte Heidi Kabel mit dem Ohnsorg-Theater in Köln.
„Uns verbindet viel. Wir wollen Volkstheater in zeitgemäßer Aufmachung und mit zeitgemäßen Themen präsentieren. Deshalb spielen wir nicht Ohnsorg-Stücke nach, sondern erfinden Neues“, sagte die Kiez-Größe Littmann. Karten für die Vorstellungen sind ab sofort erhältlich.