Volker WeiningerFans feiern Premiere von Kölner Star-Redner – mit Liebe, Ironie und Humor

Volker Weininger in seinem Outfit als Sitzungspräsident auf der Bühne. Eine Frau bringt ihm dabei ein neues Kölsch.

In der Volksbühne am Rudolfplatz feierte Volker Weininger die Premiere seines zweiten Solo-Programms „Filmriss“. Während der Show wurde er von Marion mit Kölsch versorgt.

Die Premiere seines neuen Solo-Programms brachte Volker Weininger am Dienstag (30. April) in die Volksbühne am Rudolfplatz. Sein Alter Ego, der Sitzungspräsident, zeigte sich in Hochform.

von Daniela Decker  (dd)Marcel Schwamborn  (msw)

Bei Volker Weininger (52) alias „Der Sitzungspräsident“ läuft es und das nicht nur am Glas. Ob „Herrengedeck“ (zusammen mit JP Weber und Martin Schopps), Fernsehaufzeichnung oder einer Session, die nicht hätte besser laufen können.

Seit seinem ersten Kölner Auftritt 2012 im Rahmen des Kajuja-Vorstellabends gehört er zu den erfolgreichsten und beliebtesten Rednern im Karneval.

Volker Weininger: Neues Solo-Programm entstand seit Sommer 2023

Am Dienstagabend (30. April 2024) lieferte der Kabarettist und Wort-Akrobat den nächsten Meilenstein ab. Vor ausverkauftem Haus präsentierte Weininger sein neues Solo-Programm in der Volksbühne am Rudolfplatz.

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In seiner unnachahmlichen Art widmete sich sein Alter Ego – der Sitzungspräsident – dem Thema „Filmriss“ und nahm das Publikum mit auf eine Reise in seine Vergangenheit. Eine Reise durch die Höhen und Tiefen seines Lebens, nicht nur im Karneval. Verpackt ist das Ganze mit viel Liebe, Ironie und hochkarätigem Humor.

Im EXPRESS.de-Gespräch erzählt Volker Weininger exklusiv über die Entstehung des neuen Programms und was sich hinter dem Titel „Filmriss“ verbirgt.

Volker Weininger bei seinem Programm als Sitzungspräsident auf der Bühne.

Das Publikum feierte Volker Weininger am Dienstagabend (30. April) mächtig ab. Oder doch eher den Sitzungspräsidenten?

„Das neue Programm ist quasi eine autobiografische Reise durch das bewegte Leben des Sitzungspräsidenten der KG Raderdolle Spritköpp von 1493. Ein Mann, von dem man denkt, dass er schon immer Präsident war. Stimmt nicht: Bis zu seinem fünften Lebensjahr war er nur 2. Vorsitzender. Grundgedanke war, vielleicht einmal ein Buch zu schreiben mit einer fiktiven Autobiografie des Sitzungspräsidenten.“

Beim Frühschoppen schon um 19 Uhr den Absprung geschafft, auf der Jahreshauptversammlung mit 104 Prozent wiedergewählt und im Job wartet endlich die längst überfällige Beförderung. Wenn er bloß wüsste, wo er dieses verflixte Abschlusszeugnis hingetan hat, das er für die Bewerbung noch braucht – für seine Gäste bleibt Weininger zu 100 Prozent in seiner Rolle des Präsidenten.

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„Die Ideen hole ich mir zum Teil aus abgewandelten Erlebnissen, die ich selbst erlebt habe und die mir beim Schreiben wieder einfallen. Eine Geschichte ist erst beim Proben entstanden und so entwickelt sich das ganze Programm unverhofft“, erzählt Weininger, der einst sogar bei „Wer wird Millionär?“ bei RTL eine gute Figur machte.

In welchem Zeitrahmen ist „Filmriss“ entstanden? „Schwer zu sagen, weil ich nicht kontinuierlich daran arbeiten konnte. Angefangen habe ich im letzten Sommer, musste dann aber wieder aufhören, weil die Vorbereitungen für die Weihnachtsshows mit dem Herrengedeck anstanden und die neue Session auch schon in den Startlöchern stand. Kontinuierlich konnte ich eigentlich erst in der Woche nach Karneval das Ding zu Ende schreiben. Als ich fertig war, hatte ich noch einen Monat zum Proben.“

Erster Schultag, erstes Kölsch, erster Kuss – alles an einem Tag

Im Programm entlockt sich der Sitzungspräsident selbst überraschende Erkenntnisse. Die Suche nach seinem Zeugnis führt ihn in seine Kellerbar, wo er einen Koffer mit jeder Menge Erinnerungsstücken aufbewahrt.

Ob unbezahlte Deckel, Urkunden, Fotos, Liebesbriefe, Strafzettel, das erste Kölschglas zur Kommunion – eben sein ganzes Leben. Und so setzt sich der „Präsi“ in die Kellerbar, gönnt sich ein paar Stützbier und fängt an, in der Kiste zu stöbern.

Plötzlich fallen ihm wieder all die Geschichten und Erlebnisse ein, die er schon lange vergessen hatte – Filmriss eben: Erster Schultag, erstes Kölsch, erster Kuss (alles an einem Tag), Hochzeit, Kinder, die Touren mit dem Verein und natürlich der Hermann, sein Freund „mit dem Leben am Intelligenzminimum“.

Wer bekommt das Programm als Erstes zu hören? „Als Erster hört mein Freund und Regisseur Ralf Lohr, mit dem ich zusammenarbeite, alles. Bereits im Prozess des Schreibens treffen wir uns, um an Ideen zu feilen. Er ist die ganze Zeit mit im Boot und bekommt das zu lesen, was ich schreibe. Meine Familie halte ich aus diesem Prozess komplett heraus.“

Bereits vor der Premiere ist die Tour war der Ansturm auf die Tickets riesig: „Wenn die Tour schon fast ausverkauft ist, bevor überhaupt die Premiere über die Bühne gegangen ist, ist das ein totaler Ansporn für mich. Das ist nicht nur Motivation pur, sondern macht mich auch stolz, weil es wirklich viel Arbeit ist, die man in solch ein Solo-Programm investiert. Ich bin mit Leib und Seele und jeder Menge Herzblut bei der Sache. Wenn die Leute dann vor der ersten Kritik bereits ihre Karten gekauft haben, ist das ein absoluter Vertrauensbeweis.“