Neue Strategie der PolizeiKölner Rentner kriegen auf Brötchen-Tüte jetzt wichtige Warnung

Frau kauft Brötchen beim Bäcker, Tüte zeigt Warnung der Polizei.

In Köln werden Menschen nun mit einer Aufschrift auf Brötchen-Tüten vor falschen Polizisten gewarnt. Das Foto wurde am Donnerstag (29. Juli) in der Bäckerei Ecke in Lindenthal aufgenommen.

Die Polizei Köln warnt mit einer neuen Aktion besonders Senioren vor „falschen Polizisten”, die Geld abzocken wollen. Die warnenden Worte sind nun auf Brötchentüten beim Bäcker zu sehen.

Köln/Leverkusen. Die Fälle häufen sich extrem. Und das Spiel mit der Unwissenheit und Gutgläubigkeit von Senioren ist lukrativ. Fast täglich gehen bei der Polizei Hinweise und Notrufe wegen Betrügern ein, die sich als Polizisten ausgeben und mit der Masche an das Geld von älteren Menschen kommen wollen. Sie warnen vor einer Sicherheitslücke im System der Bank oder einer Gauner-Bande in der Nachbarschaft und bringen ältere Menschen dazu, Geld an Boten zu übergeben, die größere Summen „in Sicherheit” bringen.

Die Polizei steuert dagegen, klärt auf, fordert Familienmitglieder auf, auf die Gefahren hinzuweisen. Und hat sich jetzt eine neue Aktion einfallen lassen. Seit Montag (26. Juli) erhalten Kundinnen und Kunden in 30 Bäckereien in Köln und Leverkusen ihre Brötchen in Papiertüten mit dem Aufdruck „Falsche Polizisten kommen mir nicht in die Tüte. Schützen Sie sich“.

Betrug von falschen Polizisten: Echte Polizei warnt jetzt auf Tüten

300.000 Papiertüten hat die Polizei bedrucken lassen. Neben dem Slogan sowie einer Karikatur eines „falschen Polizisten“ sind auch Tipps und Hinweise enthalten, wie man sich schützen kann. Mit der Aktion, die mit Unterstützung der Bäcker-Innung Köln/Rhein-Erft-Kreis durchgeführt wird, will die Polizei weiter für das Thema sensibilisieren und für mehr Aufklärung sorgen. Denn dass sie betrogen und beklaut wurden, merken die Rentnerinnen und Rentner meist erst, wenn es schon zu spät ist.

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Frau zeigt Brötchen-Tüte mit Hinweis auf falsche Polizisten.

Kölner Seniorinnen und Senioren, hier Hildegard Cöllen (75) in der Bäckerei Ecke in Lindenthal, werden nun auf Brötchen-Tüten vor der Gefahr durch Betrüger gewarnt.

Seit Jahresbeginn hat die Polizei bereits mehr als 700 Trickbetrügereien zum Nachteil älterer Menschen registriert, sagte Kriminaloberrätin Kira Boden gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger”. Etwa 50 vollendete Betrugsversuche hätten zu einem Schaden von mehr als einer Million Euro geführt.

Warnung auf Brötchen-Tüten: Aktion soll Thema in den Alltag bringen

Die Aktion soll das Thema nun in den Alltag der Menschen bringen. Boden: „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, ältere Menschen in ihrer Tagesroutine abzuholen, indem wir ihnen die Betrugsgefahr in alltäglichen Situationen vor Augen führen. Der Gang zum Bäcker ist eine solche Routine. Mit der Brötchentüte auf dem Frühstückstisch bleibt das Thema präsent oder setzt im besten Fall auch Gespräche mit Kindern und Enkeln der Seniorinnen und Senioren in Gang.“

Auch Kriminalhauptkommissarin Gudrun Krämer, Präventionsexpertin bei der Polizei, weiß um die Wichtigkeit der familiären Unterstützung: „Jüngere sind sich oft gar nicht bewusst, dass klare Vereinbarungen mit Eltern und Großeltern den Schaden verhindern können, so z. B: 'Oma, ich werde Dich niemals am Telefon um Geld bitten. Wenn jemand anruft und sagt, dass ich in Not bin, leg auf und ruf immer sofort mich, Mama oder Papa an - selbst wenn jemand sich als Polizist ausgibt und Dir einen solchen Anruf verbietet'“.

Wie die Polizei mitteilt, können Interessierte beim Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz (KK KP/O) unter kriminalpraevention.koeln@polizei.nrw.de oder unter der Telefonnummer 0221 229-8655 weitere Informationen erhalten. (tw)