Als Schauspieler und Musiker ohne Jobs in der Corona-Zeit: Da hatte Anton Weber (45) aus der Not geboren und spontan eine Idee. Der Kölner Erfinder erklärt EXPRESS.de seine „Ballbande“, mit der er den Outdoor-Spielemarkt für Groß und Klein revolutionieren will.
Aus der Corona-Not geborenKölscher Anton (45) will den Fußball neu erfinden
Köln. Pool-Billard und Fußball, geht das zusammen? „Ja“, dachte sich Anton Weber, als er im Lockdown 2020 plötzlich und unerwartet einen Anruf von seiner Schwester aus Darmstadt erhielt.
„Sie war ganz aufgebracht, dass jetzt auch noch das alljährliche Sportfest ausfallen solle“, erinnert sich das kreative Multitalent. „Sie war voller Kampfgeist und kündigte an, dass es stattfinden kann, wenn die Auflagen eingehalten werden. Heißt: Sie dezentralisierte kurzerhand das ganze Fest und suchte Spiele, die man gut mit Abstand spielen kann. Fußball-Billard kam ihr in den Sinn, aber die Anlagen, die es gibt, sind fest installiert und viel zu teuer. Daher fragte sie mich, ob ich mir was einfallen lassen könnte. Da in der Zeit bei mir alle Jobs weggefallen sind, habe ich eine mobile Variante entwickelt.“
Ballbande: Das steckt hinter der Kölner Erfindung
Das Spielprinzip ist wie Billard, allerdings wird mit den Füßen gespielt. Weber: „Wie beim klassischen Poolbillard werden die eigenen Kugeln- in Form von fußballgroßen Bällen- in den Toren platziert. Dies geschieht mit dem eigenen Fuß, die Spielenden stehen abwechselnd selbst im Ballbandenfeld. Mit ein paar einfachen Handgriffen lässt sich das mobile Spielfeld (6m x 3m ) auch in eine Kegelbahn oder einen Minigolfparcours verwandeln. Dank der größenverstellbaren Tore kann es in jedem Alter und auch mit Einschränkungen problemfrei gespielt werden.“
Der dreifache Familienvater Weber, der mit der Ballbande die Kids weg von der Konsole drinnen und ab ins Freie holen will, hatte das Glück, dass Mitarbeiter des Landessportbund Hessen früh auf seine Idee aufmerksam wurden: „Das Spielfeld hat so gut gefallen, dass Spiele bei mir angefragt wurden und so kam es, dass ich das Spiel weiterentwickelt habe. Das hat mir einen richtigen Schub gegeben in dieser schwierigen Zeit. Die Ballbande mit ihrem Logo steht für eine Philosophie.“
Das einfache Männchen mit den ausgebreiteten Armen symbolisiere eine offene Gesellschaft, frei von Vorurteilen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religionen und Weltanschauungen.
Der Erfinder, der seit 20 Jahren in Köln lebt und auf neue Aufträge durch Vereine und Veranstalter hofft, denkt schon weiter: „Ich suche gerade in Zusammenarbeit mit der Handwerksinnung Köln Schreinerbetriebe, die Resthölzer zur Verfügung stellen für eine bunte Version des Ganzen.“