Im Prozess gegen einen Mann aus Wermelskirchen, der mit einer Axt auf seine Eltern eingeschlagen hat, gibt es ein Urteil. Der 29-Jährige muss lange in Haft.
WermelskirchenMann wollte seine Eltern mit Axt töten – Kölner Gericht fällt hartes Urteil
Die Tat wiegt schwer. Kaum zu glauben, was ein Sohn seinen Eltern angetan hat. Nach einem nächtlichen Angriff mit einer schweren Axt auf seine Eltern ist ein 29-Jähriger in Köln zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.
Das Landgericht sprach ihn am Dienstag (6. September) wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung schuldig.
Wermelskirchen: Mann schlug mit Axt auf seine Eltern ein, Urteil gefällt
Zur Begründung hieß es, dass es an seiner Täterschaft überhaupt keine Zweifel gebe. Der Mann hatte die Hiebe mit einer Spaltaxt auf seinen Vater und seine Mutter im Prozess eingeräumt.
Dem Urteil zufolge hatte es in dem Haus der Familie in Wermelskirchen in NRW immer wieder Streitigkeiten gegeben. Der Vater habe seinen Sohn, der sich in seinem Zimmer abgekapselt habe und keiner Arbeit nachgegangen sei, immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie er leben und arbeiten wolle. Der Angeklagte habe sich wiederum „gegängelt“ gefühlt. Für seine Eltern habe er Verachtung und Hass empfunden.
Zur Tat kam es dann am frühen Morgen des 1. Oktobers 2021, wie das Gericht feststellte. Der Sohn habe beschlossen, seine Eltern zu töten, sich mit der Axt in deren Schlafzimmer geschlichen und zugeschlagen. Auf einem Zettel habe er unter anderem noch die Botschaft hinterlassen: „Fahrt zur Hölle, ihr Bastarde.“
Die Eltern überlebten den Angriff trotz schwerer Verletzungen. Der Sohn sprang nach der Tat von einer Brücke auf eine Autobahn. Auch er überlebte. Die Urteilsverkündung am Dienstag verfolgte er in einem Rollstuhl. Im Prozess hatte er beteuert, er habe seine Eltern nur verletzen, nicht töten wollen.
Der Richter redete dem Mann ins Gewissen. Es sei eine Freiheitsstrafe, aber es gebe auch die Möglichkeit auf Bewährung - bei entsprechendem Verhalten. „Es ist jetzt an Ihnen, aus Ihrem Leben etwas zu machen“, sagte der Richter. Der 29-Jährige habe weite Teile seines noch jungen Lebens „auf Tauchstation“ verbracht. „Sie müssen in der Mitte des Lebens ankommen. Und das bedeutet, für sich selber sorgen. Das bedeutet, arbeiten.“ (dpa)