Millionenbetrug?Polizei nimmt Security-Boss fest – der ist in Köln kein Unbekannter
Köln – Die spektakuläre Großrazzia im Sicherheitsgewerbe: Jetzt erfuhr EXPRESS, um wen es sich bei dem Security-Mann, der am Dienstag (23. Februar) im letzten Moment am Düsseldorfer Flughafen gestoppt und festgenommen wurde, handelt.
- Tatverdächtiger Kölner ist bekannt aus Profi-Sport
- 50-Jähriger sitzt seit Festnahme in U-Haft
- Security-Boss war kurz vor Ausreise aus Deutschland
Der 50-jährige Kölner ist ein bekannter Ex-Football-Profi, der auch in Amerika gespielt hat. Nach Ende seiner sportlichen Karriere versuchte er sich als Schauspieler und soll eine Hauptrolle bei der RTLZWEI-Doku „Die Autoeintreiber“ (lief von 2010 bis 2014) gehabt haben. Auch im Kölner Nachtleben war der 50-Jährige ein Begriff, unter anderem im Zusammenhang mit dem „Neuschwanstein“. Ein Mann, der in der Öffentlichkeit steht – und sie anscheinend auch liebt.
In Köln kein Unbekannter: Security-Boss kurz vor Ausreise festgenommen
Einen Namen machte sich der Kölner mit einer Sicherheitsfirma, die in Köln und Umgebung tätig ist. Sie führt unter anderem Werttransporte sowie Objekt- und Personenschutz durch. EXPRESS versuchte mehrfach vergeblich, eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zu bekommen.
Der 50-Jährige selbst sitzt seit seiner Festnahme in U-Haft. Die Ermittler hatten ihn am Flughafen kurz vor der Ausreise aus Deutschland geschnappt.
Razzia im Sicherheitsgewerbe: Durchsuchungen unter anderem in Köln
Bei der Großrazzia durchsuchten Fahnder am Dienstag 33 Wohn- und Geschäftsadressen in Köln und anderen NRW-Städten sowie ein Objekt in Rheinland-Pfalz. Die Einsätze dauerten bis zum Mittwoch (24. Februar). Mehr als 250 Kräfte der Polizei, des Hauptzollamts Köln sowie der Kölner Staatsanwaltschaft waren an den Maßnahmen beteiligt.
Vorausgegangen waren 15 Monate lange Ermittlungen. Dabei geht es unter anderem um den Verdacht des besonders schweren Falls des Bankrottes, der Untreue, der Insolvenzverschleppung, des Sozialversicherungsbetruges sowie der Urkundenfälschung in mehr als 900 Fällen. Neben dem 50-Jährigen richtet sich das Verfahren gegen 35 weitere Beschuldigte aus dem Sicherheitsgewerbe. Die Struktur, wer für was verantwortlich war und ob der nun Festgenommene etwas mit der Sache zu tun hat, ist nach EXPRESS-Informationen aber noch unklar.
„Der Schaden für die Gläubiger beläuft sich nach derzeitigem Ermittlungsstand auf mehr als sieben Millionen Euro“, so René Seppi, zuständiger Sprecher der Staatsanwaltschaft. Aufgrund richterlicher Anordnungen hätten die Einsatzkräfte auch in verschiedene Vermögenswerte und Immobilien vollstreckt. Die Ermittlungen dauern noch an.