„Weiß kaum jemand“Gastro-Branche rechnet vor – was ein Kölsch eigentlich kosten müsste

Gäste genießen das Wetter am Früh am Dom.

Gäste genießen am 20. Mai 2023 das schöne Wetter im Biergarten. Glaubt man der IG Gastro, sieht es mit dem Kölner Kneipenleben gar nicht gut aus.

Das Kölner Kneipenleben hat ein Problem – vor allem die Gastro-Betreiberinnen und -Betreiber stöhnen. Jetzt gibt es klare Forderungen an die Politik.

Offenbar geht es der Kölner Gastronomie gar nicht gut. Auf ihrer Facebook-Seite hat die Kölner Interessengemeinschaft Gastronomie (IG Gastro) nun klare Forderungen an die Politik gestellt.

Seit 2019 hätte fast jede vierte Kneipe oder Bar dicht gemacht. Und der Trend würde weiter anhalten, warnt die IG Gastro eindringlich.

Kölner Kneipensterben – IG Gastro mit Forderungen

Man befürchte ein weiteres Kneipensterben. Deshalb sei unter anderem die Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen und Getränke auf sieben Prozent unabdingbar.

Unter dem Titel „Hilfe, wir sterben aus!“, richtet sich die Interessengemeinschaft direkt an Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und Bundeskanzler Olaf Scholz.

„23 Prozent der Betriebe, die vornehmlich Getränke ausschenken, sind nicht mehr da, binnen von vier Jahren. Das muss sofort gestoppt werden“, heißt es unter anderem.

Und die IG Gastro legt weitere Zahlen auf den Tisch: „Es weiß kaum jemand da draußen, aber eigentlich müsste eine Stange Kölsch 0,2 Liter in jeder Kneipe mindestens 2,70 Euro kosten, doch ist es den Gästen nicht plausibel zu erklären.“ Damit sei auch die Eckkneipen-Kultur in Gefahr.

Umbau einer Kölner Kneipe dauert zwischen neun Monaten und drei Jahren

Weiter fordert die Kölner Gastro-Branche den Abbau der aufgeblähten Bürokratie.

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„Wenn jemand in Köln eine Kneipe übernimmt und eine Wand baulich verändern möchte, dann benötigt man einen Bauantrag. Dauer momentan zwischen neun Monaten und drei Jahren. Das kann nicht funktionieren, in dieser Zeit ohne Einnahmen zu leben“, beklagt sich die Interessengemeinschaft.

Ob die Bundespolitik auf diesen Hilferuf reagiert, bleibt abzuwarten. Wichtig ist natürlich, dass das Kölner Kneipenleben erhalten bleibt – als ein Zeichen der Vielfalt der Stadt. (mt)