Eine unglaubliche Kölner Entführungsgeschichte aus dem Jahr 1981 – und RTL hat nun großes damit vor.
Kölns Entführungs-Drama 1981Spektakulärer RTL-Plan mit Erlemann: 2023 soll alles ans Licht
Die Kindesentführung im Jahr 1981, als der elfjährige Sohn des Unternehmers Jochem Erlemann in Köln entführt und 16 Tage gefangen gehalten wurde, ging in die deutsche Nachkriegs-Geschichte ein. Jetzt ist klar: Schon bald dürften einige bisher unbekannte Details ans Licht kommen!
Denn: RTL bestätigte am Donnerstag (23. Juni), was EXPRESS schon 2021 (zum 40. Jahrestag der Entführung) berichtete: Zu dem spektakulären Entführungsfall wird es im Jahr 2023 einen Spielfilm geben.
RTL: Historische Kölner Kindesentführung von 1981 wird verfilmt
Bis heute wird der als Junge entführte Johannes Erlemann von den damaligen Erinnerungen verfolgt. In dem von RTL nun geplanten Spielfilm will der heute 52-Jährige seine Geschichte erzählen, mithilfe von noch unveröffentlichten Bildern, Akten und Tonbandaufnahmen.
Erlemann verrät, wie RTL in der Pressemitteilung angibt: „Dieses Projekt ist für mich eine Lebensaufgabe, an dem ich bereits seit zehn Jahren gearbeitet habe. In dieser Zeit habe ich verstanden, wie wichtig es ist, diese Geschichte zu teilen.“
Am 6. März 1981 war der elfjährige Johannes Erlemann, Sohn des schillernden, verhafteten Anlagebetrügers und Ex-KEC-Präsidenten Jochem Erlemann, auf dem Heimweg in Köln entführt und in einer Art dunkler Kiste gefangen gehalten worden. Nach Zahlung von drei Millionen Mark Lösegeld wird er freigelassen. Die vier Entführer werden zwei Monate später gefasst und zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt.
Erlemann kann heute über das Verbrechen sprechen, tat es auch schon in diversen Talkshows – von Maischberger, bei „XY-ungelöst“ bis Jauch. Doch wenn er allein ist und die Augen schließt, ist der Horror im Kopf wieder da: „Es sind blutrünstige Albträume von Mord und Totschlag. Oft muss ich mich im Schlaf aus meinen Träumen schreien. Ich habe Angst, dass ich da sonst nicht rauskomme.“
Neben dem Spielfilm soll es zudem aber auch eine Dokumentation, einen Podcast, ein Buch und Magazinbeiträge geben. Wie RTL angibt, soll das Gesamtpaket, welches die Geschichte von Erlemann in unterschiedlichen Arten und Weisen erzählt, 2023 veröffentlicht werden.
Die Produzentin des Spielfilmes wird eine gute Freundin von Johannes Erlemann sein, Star-Schauspielerin Veronica Ferres (57). Erlemann ist darüber sehr glücklich und verrät: „Ohne Veronica Ferres hätte ich nicht die Bereitschaft gehabt, nun alles bedingungslos offenzulegen. Durch ein schicksalhaftes Treffen vor einigen Jahren habe ich nicht nur eine Freundin gewonnen, Veronica gehört auch zu meinen engsten Vertrauten.“
Spielfilm einer Kindesentführung: „Eine Geschichte, die Mut macht.“
Der stellvertretende Leiter von TV & Entertainment RTL Deutschland, Sascha Schwingel, sieht in der Geschichte zudem mehr als nur eine Nacherzählung der Ereignisse: „Die Geschichte von Johannes Erlemann ist absolut außergewöhnlich. Es ist die Geschichte eines entführten Kindes – es ist aber auch eine Geschichte von enormem Kampfgeist und Überlebenswillen, eine Geschichte, die Mut macht.“
Und auch wenn Johannes Erlemann für die Produktion dieses Spielfilms sämtliche schrecklichen Erinnerungen erneut aufleben lassen muss, für ihn steht fest: „Ich empfinde es als großes Privileg, trotz der dramatischen Ereignisse von damals, Perspektiven im Umgang erkannt zu haben und diese im Dialog austauschen zu können.“ (dpa/kvk)