Opfer Rebecca (28)Heftige Folgen: Brutalo-Schläger verprügelt schwangere Kölnerin

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Die schwangere Kölnerin Rebecca wurde Opfer eines brutalen Angriffs als sie mit ihrem Hund Theo Gassi ging. Ihr Freund Thomas macht sich Sorgen um seine Familie.

Köln. Was geht in so einem Menschen vor, der so etwas tut? Das fragt sich die Kölnerin Rebecca Megaw (28). Die hochschwangere Frau wurde in Humboldt-Gremberg von einem Mann brutal attackiert. Sie wurde geschlagen und musste ins Krankenhaus. Angstzustände plagen sie seit dem Angriff. Rebecca und ihr Partner Thomas (41) sind frustriert, dass die Polizei in ihren Augen bisher wenig unternommen hat.

Die gebürtige Südafrikanerin lebt seit vier Jahren in Köln. Die Luftakrobatin und Trapezartistin ist aus ihrer Heimat Kapstadt zu Verwandten gekommen, die hier eine Zirkusschule haben. Mittlerweile betreut sie Kinder in einer sozialen Einrichtung. Schnell lernte sie ihren Partner Thomas, einen Architekten, kennen. Jetzt erwarten die beiden einen Sohn. Rebecca ist im siebten Monat schwanger.

Auch an der Taunusstraße, wo die beiden wohnen, lief bisher alles gut. Auf der marokkanisch geprägten Straße seien alle „extrem nett“, sagt sie.

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Schwangere Kölnerin wurde Opfer von brutalem Angriff

Die unbeschwerte Südafrikanerin wurde aber durch den brutalen Angriff am 28. August aus der Bahn geworfen. Bisher habe sie so etwas nicht erlebt. „Ich fühlte mich in Deutschland und in Köln bisher sehr sicher. Jetzt habe ich aber Angst”, sagt sie im Gespräch mit dem EXPRESS.

Attacke auf Schwangere Kölnerin Rebecca: „Der Mann hat erst meinen Hund getreten, ist dann auf mich los“

Zu dem Angriff sei es beim Gassi gehen mit ihrem Labrador-Mischling „Theo“ gekommen. „Wenige Meter neben unserem Haus ist ein Mann aus einem Hauseingang mit seinem Hund gekommen. Die Hunde haben sich angebellt. Mein Hund wollte seinen angreifen. Meine Freundin verlor Theos Leine aus der Hand. Als ich Theo zurückholen wollte, hat der Mann dann meinen Hund getreten. Als ich dazwischen gegangen bin, ist er auf mich losgegangen“, schildert Rebecca den Angriff.

Angriff auf schwangere Kölnerin Rebecca: „Er hat mich mit der Faust gegen den Kopf geschlagen“

Und weiter: „Er hat mich gegen eine Wand gedrückt und mich mit der Faust von der Seite auf den Kopf geschlagen. Die Hunde kämpften in der Zeit weiter. Ich habe nach Hilfe gerufen und nach der Leine meines Hundes gegriffen. In dem Moment kamen noch ein zweiter, großgewachsener Mann mit einer Eisenstange in der Hand und eine Frau, die zu dem Angreifer gehörten, dazu. Meine Freundin rief dann die Polizei und schrie den Mann an. Bist du verrückt, sie ist schwanger, rief sie. Eine Nachbarin, die die Situation mitbekommen hatte, öffnete uns die Tür, damit wir in Sicherheit waren. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Angriff auf Schwangere in Köln: Brutalo-Schläger im Veedel kein Unbekannter

Der Mann mit deutscher Herkunft, der sie angegriffen hat, sei kein Unbekannter. Er habe im Veedel einen Ruf als Schläger und Kampfsportler. Auf seinem Facebookprofil zeigt er seine Muskeln, sich aber auch als Familienvater mit seinen Kindern.

taunusstraße

Der Angriff auf die schwangere Kölnerin ereignete sich Nahe der Taunusstraße in Humboldt-Gremberg. Das Foto wurde im März 2016 aufgenommen.

Schon einmal habe er Rebecca und ihren Hund bedroht. „Als unsere Hunde schon mal fast aneinandergeraten sind, hat er gesagt, dass er das nächste Mal meinen Hund aufschlitzen will. Ich hatte mir aber nichts dabei gedacht“, berichtet sie.

Schwangere Kölnerin Rebecca geschlagen: „Ich habe ständig Angst“

Jetzt gehe sie woanders Gassi mit ihrem Hund, um nicht dem Brutalo über den Weg zu laufen. „Ich habe auch Pfefferspray dabei. Wenn ich im Park bin, schaue ich mich die ganze Zeit um, habe ständig ein ungutes Gefühl. Seit dem Angriff kann ich nicht gut Schlafen und habe Kopf- und Nackenschmerzen“, erzählt sie. Bald beginne sie eine Traumatherapie.

Nach Angriff auf schwangere Kölnerin Rebecca: „Bin froh, dass es meinem Kind gut geht“

Das einzig Gute an der ganzen Sache sei, dass ihrem ungeborenen Kind bei dem Angriff nichts passiert ist. Mehrere Atteste von Ärzten bescheinigen ihr Schädelprellungen, Angstzustände und eine Ohrmuschelverletzung.

Ihr Freund Thomas ist fassungslos. „Es macht mich sauer, dass jemand eine schwangere Frau angreift. Das macht man einfach nicht. Ich möchte nicht, dass jemand meiner Familie zu nahe kommt. Das ist eine der ekelhaftesten Sachen, die ein Mensch tun kann“, sagt er.

Rebecca und Freund Thomas frustriert: „Warum unternimmt die Polizei nichts?“

Er kritisiert auch das Verhalten der Polizei. „Ich habe mehrfach bei der Polizei nachgefragt, was nach dem Angriff unternommen wurde. Da wurden nicht mal ein Streifenwagen oder Beamte zu dem Mann, der namentlich und als Kampfsportler bekannt ist, geschickt. Man hätte ihm ja persönlich mal signalisieren können, dass das nicht in Ordnung ist, was er getan hat.“

Rebeccas Freund Thomas: „Fühlen uns in unserer Sicherheit und Freiheit eingeschränkt“

Der besorgte Kölner weiter: „Geschenkt, wenn er mich geschlagen hätte. Der Mann hat aber eine schwangere Frau und damit auch unser Kind angegriffen. Da hätte ich von der Polizei mehr erwartet. Ich kann nicht verstehen, warum die Beamten bisher nichts unternommen haben. Der Mann ist doch offensichtlich eine Gefahr für alle. Wir fühlen uns in unserer Sicherheit und Freiheit eingeschränkt. Das erschüttert mein Grundvertrauen in die Behörden.“

Nach Attacke auf schwangere Kölnerin: Polizei ermittelt gegen Brutalo-Schläger

EXPRESS fragte bei der Kölner Polizei nach. Dort wird gegen den Mann ermittelt, wie Sprecher Carsten Rust erklärt: „Das zuständige Kriminalkommissariat ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, vorsätzlicher einfacher Körperverletzung und wegen Beleidigung gegen den Tatverdächtigen, der die Frau angegriffen haben soll. Der Tatverdächtige ist identifiziert und namentlich bekannt. Die Ermittlungen dauern an.“