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Nach grausamen Tauben-MordKölner Vögel sorgen weiter für Diskussionen – „brauchen Unterstützung“

Zahlreiche Tauben, die fliegen oder auf dem Asphalt nach Futter suchen.

In Köln-Porz befindet sich eine Taubengarage, die womöglich in naher Zukunft nicht mehr existieren wird. Das Foto zeigt fliegende Tauben, die sich in der Nähe dieser Garage befinden.

Wohin mit den ganzen Stadttauben? In Köln-Porz will man genau dieses Thema nun effektiv angehen – und hofft dabei auf die Unterstützung der Stadtverwaltung.

von Kerstin van Kan  (kvk)

Gerade erst hat die brutale Attacke auf Tauben in Chorweiler Schlagzeilen gemacht, da steht bereits das nächste Tauben-Problem in Köln vor der Türe.

Diesmal geht es zwar nicht um verletzte Tiere, dafür aber um das Wohl zahlreicher Tauben.

In Köln leben schätzungsweise rund 15.000 von ihnen – und die Population wächst und wächst. Doch es gibt erste Projekte, die genau das verhindern sollen.

Im November 2019 wurde am Hansaring ein erstes Taubenhaus errichtet, dort werden die Tiere regelmäßig artgerecht gefüttert. Außerdem werden dort die gelegten Taubeneier ausgetauscht und durch Gipseier ersetzt.

Interessengemeinschaft hofft auf weiteres Taubenhaus in Köln-Porz

Stadtsprecher Robert Baumanns erklärt: „Dies führt nachweislich zu einer Reduktion der Population am Hansaring und an anderen Standorten, wo auch Eier ausgetauscht werden.“

Und auch in Köln-Porz gibt es bereits ein solches Taubenhaus, welches mithilfe vieler Ehrenamtler sowie der Interessengemeinschaft Porzer Stadttauben geführt wird. Zu finden ist das Taubenhaus derzeit auf der Rudolf-Diesel-Straße – doch wie lange es da noch existieren wird, ist fraglich.

Bislang durfte das Taubenhaus mit einer Erlaubnis des Grundstückseigentümers dort existieren, doch der Grundstückseigentümer ist nun nicht mehr derselbe. Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Astrid Schumacher, die Mitglied der Porzer Interessengemeinschaft ist, erklärt gegenüber EXPRESS.de: „Es steht zu befürchten, dass die neuen Betreiber mit dem Taubenhaus auf dem Gelände nicht einverstanden sind.“

Nun setzt man alle Hoffnung auf die Stadt Köln. Auf Nachfrage erklärt diese: „Der neue Grundstückseigentümer hat auf die Frage des Zeitraumes von Umbaumaßnahmen und der damit weiter bestehenden Taubengaragen keine Angaben gemacht. Wann mit einem eventuellen Abbruch der Garagen zu rechnen ist, ist nicht bekannt.“

Die Taubengarage auf dem Grundstück des ehemaligen Real-Marktes in Porz.

In Köln-Porz soll in Zukunft ein Taubenhaus errichtet werden, damit die Taubenpopulation weiterhin kontrolliert werden kann.

Doch es wird sich weiter darum bemüht, den Kontakt herzustellen, damit das bereits bestehende Taubenhaus auch in Zukunft genutzt werden kann. „Sobald eine weitere Nutzung der Garagen zukünftig möglich ist, wird die Stadt einen Zuschuss zu den laufenden Kosten übernehmen“, heißt es von der Verwaltung weiter.

Neben dem bereits bestehenden Taubenhaus, welches sich auf dem ehemaligen Grundstück des Realmarkts in Porz-Eil befindet, ist auch die Errichtung eines weiteren Taubenhauses in Porz Mitte angedacht.

Astrid Schumacher kämpft für das Wohl der Tauben: „Immer weiter eingeschränkt“

Doch das scheint sich in die Länge zu ziehen. Als neuer Standort soll ein Parkhaus an der Haltestelle Porz Markt dienen, bereits im April 2022 gab es eine erste Begehung. Seitdem passierte laut Astrid Schumacher aber nichts weiter.

„Die Errichtung des Taubenhauses am Hansaring hat sieben Jahre gedauert. So lange wollen wir nicht warten müssen. Die Tauben brauchen unsere Unterstützung. Es kann nicht sein, dass ihr Lebensraum immer weiter eingeschränkt wird und die einzige Nahrungsquelle krankmachende Essensreste sind“, so Schumacher.

Die Stadt Köln erklärt, dass für eine Umsetzung des neuen Taubenhauses in Porz die Finanzierbarkeit gegeben sein muss. Hierfür soll ein neues Förderkonstrukt in die Wege geleitet werden, die auch weitere Taubenprojekte in Chorweiler und am Dom beinhalten: „Ziel ist es, diese Projekte zeitnah umzusetzen.“

Verstörende Szenen in Köln: Mehrere Tauben aus Hochhaus geworfen

Astrid Schumacher von der Interessengemeinschaft Porzer Stadttauben hofft weiterhin auf schnelle Unterstützung vonseiten der Stadt, denn „selbst Leuten, die Tauben nicht mögen, sollte klar sein, dass ein kontrolliertes Füttern und Verringern der Population für alle Seiten ein Vorteil ist.“

Vor wenigen Tagen erst berichtete EXPRESS.de über verstörende Szenen in Köln-Chorweiler. Dort wurden Tauben flugunfähig gemacht und anschließend vom Balkon geschmissen. Mehrere Tiere starben. Die Polizei Köln hat zwei Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.