Nach dem Aus des Café Fromme auf der Breite Straße gibt die Baustelle vor Ort alles andere als einen guten Eindruck ab.
Nach mehr als 130 JahrenTraditions-Laden in Köln dicht – von altem Glanz ist nichts mehr übrig
Es war ein Schock für alle Kundinnen und Kunden, die hier mehr als ihr Brötchen kauften: Die traditionsreiche Konditorei Fromme schließt nach über 130 Jahren ihre Pforten auf der Breite Straße in Köln.
Bereits am 18. Mai 2024, dem letzten Öffnungstag, hatte die Nachricht in der Stadt die Runde gemacht: Das Café Fromme schließt für immer.
Umbau im ehemaligen Café Fromme geht offenbar schleppend voran
„Es hat vielerlei Gründe“, sagte Betreiber Gregor Fromme gegenüber EXPRESS.de und fügte an: „Wir müssten ziemlich viel investieren, um wieder auf den neuesten Stand der Technik zu kommen, vor allem in der Backstube.“ Außerdem seien seine Töchter nicht gewillt, den Familienbetrieb in der Zukunft zu übernehmen. Fromme hatte den Laden 2014 von seinen Eltern übernommen.
Ein Nachfolger für das Geschäft an der Breite Straße war schnell gefunden: Eine dänische Bäckerei-Kette zieht ein. Allerdings: Gut zwei Monate nach dem Schließungs-Schock wirkt das Ladenlokal alles andere als einladend.
Plakate, die eine baldige Eröffnung versprechen, sucht man vergebens. Stattdessen hängen noch immer die Plakate, die den Ausverkauf des Café Fromme ankündigen – der endete am 31. Mai. Innen dran ist es schmutzig, die Baustelle ist durch die Scheiben deutlich zu sehen. Keine Frage: Weder der Glanz der alten Tage noch die frohe Botschaft einer neuen Erfolgsgeschichte sind hier aktuell zu spüren – ein trauriger Anblick.
Wann der Laden wieder öffnet, ist unklar. Ein Blick ins Innere weist aber eher auf mehrere Monate hin.
Auch an anderer Stelle in Köln hat ein Erfolgsladen für immer geschlossen. Beim ehemaligen Roxy auf der Aachener Straße sieht die Fassade aber wegen der Nachfolger deutlich einladender aus.
Seit 1892 war das Café Fromme in Köln ein beliebter Ort für Kuchen, Torten oder Kaffeespezialitäten. Zum Schluss sorgten aber Probleme für ein Ende der Erfolgsgeschichte, das auch auf vielen anderen Ebenen bekannt ist: Personalmangel.
„Wir brauchen hier eigentlich sechs bis acht Konditorinnen und Konditoren. In der letzten Zeit hatten wir allerdings nur noch zwei – und diese sind auch zeitweise ausgefallen“, sagt Betreiber Fromme.
Diese Entwicklung sei vor allem seit der Corona-Pandemie zu beobachten gewesen, wie Gregor Fromme sagt: „Wir haben in den vergangenen zwei, drei Jahren sechs bis acht Arbeitsplätze streichen müssen, weil wir kein Personal gefunden haben. Dazu kommen auch zwei Lehrstellen, die wir nicht mehr besetzen konnten.“
Ob der Nachfolger es also besser macht? Bis diese Frage beantwortet werden kann, dürfte bei dem aktuellen Blick noch einige Zeit ins Land gehen.