Auch Kinder bekommen mit, was wenige Flugstunden entfernt in der Ukraine passiert. Wie können Kölner Eltern ihren Kindern erklären, was Krieg bedeutet?
Ukraine-KonfliktWie erkläre ich Kindern den Krieg? Bezirksregierung Köln gibt Neuerung bekannt
Die Bilder des Kriegs in der Ukraine beherrschen die Nachrichten und Social-Media-Kanäle. Auch Kinder bekommen diesen Konflikt mit und haben Sorgen und Fragen. EXPRESS.de erklärt, was Eltern tun können, um ihre Kinder über die aktuelle Lage aufzuklären.
Insbesondere für jüngere Kinder sind Informationen in Nachrichten und Online-Beiträgen nicht immer verständlich, Darstellungen von Gewalt und Krieg können ihnen gar Angst machen.
Eltern und Schulen in Köln: Wie erklären wir unseren Kindern den Krieg?
Die Bezirksregierung Köln erklärte am Montag (14. März) gegenüber EXPRESS.de, dass das Schulministerium in NRW dieser Sorge und Problematik entgegenwirken möchte und deshalb einen Leitfaden angefertigt hat, den alle Schulen im ganzen Bundesland erhalten.
Dieser soll den Lehrbeauftragten vereinfachen, das Kriegsgeschehen und dessen vielfältige Auswirkungen altersangemessen im Unterricht zu thematisieren, um so Ängsten und Sorgen seitens der Kinder entgegenzuwirken.
Diesbezüglich gibt auch die Abteilung für Schulpsychologie des Schulministeriums NRW Tipps für Eltern, ihren Kindern ein politisches Ereignis wie das des Ukraine-Kriegs zu erklären.
Schulpsychologie des NRW-Ministeriums: „Kinder brauchen ein Sicherheitsgefühl“
„Machen Sie Ihren Kindern deutlich, dass die Weltgemeinschaft alles unternimmt, damit der Krieg in der Ukraine möglichst schnell beendet wird“, heißt es vom Schulministerium NRW.
„Bei Fragen, ob der Krieg sich auch nach Deutschland ausbreiten könne, sollten Sie wahrheitsgemäß antworten, dass man dies niemals ganz ausschließen kann, dass das aber sehr, sehr unwahrscheinlich ist, von diesem Krieg direkt betroffen zu sein.“
Die Aufmerksamkeit soll gerade auf positive Aspekte gelenkt werden. Kinder sollten darüber informiert werden, dass Menschen in den Nachbarländern in Sicherheit gebracht werden konnten und die dort angebotene Unterstützung enorm und von großer Bedeutung ist.
Ukraine-Krieg: Wie erkläre ich meinen Kindern, was passiert?
Viele Medienformate bieten spezielle Kindernachrichten, die die Ereignisse altersgerecht schildern. Der Medienkonsum hinsichtlich der Kriegsereignisse sollte trotzdem begrenzt werden, denn ständige Wiederholungen von schrecklichen Kriegsberichten können zusätzlich belasten.
Kinder pauschal von derartigen Berichten fern zu halten, ist allerdings wenig sinnvoll. Die Kinder sollten entsprechende Medienberichte jedoch keinesfalls alleine schauen. Die Abteilung für Schulpsychologie des Schulministeriums empfiehlt, altersgerechte Nachrichten für jüngere Schülerinnen und Schüler – wie sie etwa bei Logo oder Neuneinhalb zu finden sind – zu schauen.
Schulpsychologie NRW: „Der gewohnte Alltag ist wichtig!“
Die gewohnten Strukturen und vertrauten Routinen unseres Alltages wie das Besuchen von Freundinnen und Freunden oder der Schul- und Vereinsbesuch sind eine große Chance, Halt, Sicherheit und Orientierung zu bieten.
Die Schulpsychologie NRW empfiehlt: „Sorgen Sie als Eltern und Lehrkräfte gemeinsam dafür, dass der gewohnte Tagesablauf bestehen bleibt, sie regelmäßige und gesunde Mahlzeiten einnehmen und ausreichend Schlaf erhalten.“ Mit üblichen Freizeitaktivitäten wie Freunde treffen, kreativ sein in Form von Spiel, Humor, Musik und Kunst und jede Form von Sport.
Kölner Kinder und der Ukraine-Krieg: Die Schule als sicherer Ort
In Zeiten von Flucht aus der Ukraine ist die Schule ein wichtiger Ankerpunkt für das Lernen und das psychische Wohlbefinden – nicht nur für Kölner Kinder, sondern auch für die geflüchteten Kinder. Die Schule als sicherer Ort ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Durch den geregelten Schulalltag und durch die Stärkung von Zugehörigkeit durch Freundschaften und Klassengemeinschaften sollen Belastungen wie die Sorgen um Angehörige und der Verlust von Heimat so aufgefangen werden.
Kinder und der Ukraine-Krieg: BBK führt kostenlose Hotline für Eltern und Kinder ein
Zur Unterstützung der Arbeit, die von Eltern daheim und von Lehrbeauftragten in den Schulen geleistet wird, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zudem eine Hotline eingerichtet, die Eltern und auch Kinder anonym und kostenlos am Telefon unterstützen.
Das Elterntelefon ist Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr unter der Rufnummer 0800 111 0 550 verfügbar und Kinder können sich von Montag bis Samstag zwischen 14 und 20 Uhr an die Rufnummer 116 111 wenden. (als)