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Nach Hitler-Eklat um TV-StarStoltenberg-Enkel (26): Berufungsprozess in Köln geplatzt

Blick in die Zülpicher Straße in Köln. Neben Autos und einer Vespa ist im Hintergrund ein Kirchturm zu sehen.

Auf der Zülpicher Straße, hier ein Foto aus dem Februar 2022, kam es zum Eklat, der vor Gericht verhandelt wurde.

Influencer Henrik Stoltenberg wurde in Köln unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt. Sein Anwalt legte Berufung ein. Doch jetzt die Überraschung.

Er macht seinem Namen alles andere als Ehre: Henrik Stoltenberg (26), Enkel des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Gerhard Stoltenberg (†2001), wurde am 22. Februar vor dem Kölner Amtsgericht wegen Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole zu einer Geldstraße von 15.000 Euro verurteilt.

Stoltenbergs Anwalt legte jedoch Berufung ein. Daher sollte der Fall am 29. September vor dem Kölner Landgericht weiter verhandelt werden. Doch der Termin ist geplatzt.

Stoltenberg-Enkel: Urteil des Kölner Amtsgerichts rechtskräftig

Der Anwalt zog die Berufung im Auftrag seines Mandanten überraschend zurück, wie die Bild am Donnerstag (21. September 2023) berichtete. Damit ist das Urteil des Amtsgerichts rechtskräftig geworden.

Der 26-jährige Influencer, der an diversen Reality-TV-Formaten teilgenommen hat, hatte laut Anklage unter anderem „Heil Hitler“ aus dem Fenster seiner Wohnung an der Zülpicher Straße gebrüllt. Am 23. Februar 2023, einen Tag nach dem Urteil, gab RTL öffentlich bekannt, dass man sich von Henrik Stoltenberg und dessen Äußerungen distanziere.

Nach Verurteilung: RTL bricht aktuellen Dreh mit Stoltenberg ab

Ein aktueller Dreh mit Stoltenberg sei sofort abgebrochen worden, hieß es seitens des Senders. Zudem habe man entschieden, alle Folgen diverser Formate, in denen der 26-Jährige mitwirkt, auf RTL+ zu entfernen.

Im Juli letzten Jahres hatte der Stoltenberg-Enkel, der sich auch schon mal nackt auf einem Pferd in Szene setzte, laut Anklage „Heil Hitler“ laut in die Nacht geschrien. Mehrere Menschen bekamen das mit. Auch ein Polizist sah den Angeklagten. „Er stand da sehr proletenhaft am Fenster, mit aufgeknöpftem Hemd“, sagte der Beamte im Prozess vor dem Kölner Amtsgericht als Zeuge aus. Als er dann mit Verstärkung an der Wohnungstür klingelte, habe keiner geöffnet.

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Rund sechs Wochen später kam es zum nächsten Vorfall. Nach einem Club-Besuch auf den Ringen brüllte der 26-Jährige laut Anklage: „Alle Ka****en sind Bastarde, man müsste denen alle den Hals umdrehen!“ Anwesende Einsatzkräfte der Polizei fertigten eine Anzeige.

Influencer Henrik Stoltenberg zeigt sich im Prozess in Köln reuig

Vor dem Amtsgericht gab sich Henrik Stoltenberg weichgespült, entschuldigte sich. „Ich bin der Letzte, der rassistisch ist“, sagte er und versprach, dass so etwas nie wieder vorkommen werde. Er schob die Taten auf den Alkohol.

Die Amtsrichterin verurteilte den Influencer, der sein Monatsgehalt mit etwa 3500 Euro angegeben hatte, schließlich zu einer hohen Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 100 Euro. Der Angeklagte habe sich reuig gezeigt und sei zuvor nie mit rassistischen Äußerungen aufgefallen, sagte sie in der Urteilsbegründung.

Die Staatsanwältin hatte zuvor für eine Gefängnisstrafe plädiert – der 26-Jährige sei seiner Vorbildfunktion als Teilnehmer an TV-Formaten nicht gerecht geworden, erklärte sie. Seine Bekanntheit könnte dazu beitragen, dass solche Aussprüche bagatellisiert würden.

Mit der Rücknahme der Berufung ist das Urteil wegen Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole nun rechtskräftig geworden und Henrik Stoltenberg muss die 15.000 Euro Geldstrafe zahlen. (iri)