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Sterbenden (†44) zurückgelassenNach tödlichem Unfall in Hürth: Fluchtwagen aufgetaucht

Rettungswagen steht in der Dunkelheit an einer Unfallstelle.

Bei einem Unfall in Hürth ist ein 44-jähriger Mann ums Leben gekommen. Das Symbolfoto wurde im November 2022 in Köln-Deutz aufgenommen.

Ein Unfall in Hürth-Fischenich hat Ende April ein Menschenleben gefordert. Der mutmaßliche Todesfahrer (20) war in einem anderen Pkw geflüchtet. Jetzt ist klar, was mit dem Fluchtwagen passiert ist.

Nach einem tödlichen Unfall Ende April in Hürth laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Der Fahrer (20) eines Saab hatte seinen toten Beifahrer (†44) sowie ein schwer verletztes Kind im Autowrack zurückgelassen und war geflüchtet.

Ein unfassbarer Fall, in dem es noch immer viele offene Fragen gibt. Inzwischen ist zumindest das Fluchtfahrzeug aufgetaucht. Laut Staatsanwaltschaft am Montag (19. Juni 2023) wurde der graue VW Golf, in den der 20-Jährige nach dem Unfall gestiegen war, in Gelsenkirchen sichergestellt. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete zuerst.

Hürther Unfallfahrzeug bei Händler in Gelsenkirchen entdeckt

Der Golf stand bei einem Gelsenkirchener Fahrzeughändler. Laut Staatsanwaltschaft war der Wagen Anfang Mai, also nur wenige Tage nach dem folgenschweren Unfall in Köln, abgemeldet worden.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

„Nach Abmelden des Fahrzeugs war dieses am 19. Mai in Recklinghausen wieder angemeldet worden, was letztlich zur Auffindung des Pkws geführt hat“, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Der Golf sei spurentechnisch untersucht und mittlerweile wieder freigegeben worden. Weitere Angaben könne man vor dem Hintergrund der noch laufenden Ermittlungen nicht machen.

Warum ließ der 20-Jährige seinen sterbenden Beifahrer zurück, warum kümmerte er sich weder um ihn noch um das schwer verletzte Kind? War er betrunken oder stand unter Drogen? Und wer holte ihn von der Unfallstelle ab? Warum wollte derjenige seinen VW Golf so schnell loswerden?

Viele Fragen, auf die es hoffentlich bald Antworten gibt. Gegen den 20-jährigen Saab-Fahrer wird inzwischen nicht nur wegen Unfallflucht, sondern auch wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Er war bei dem Unfall selbst schwer verletzt worden, ist aber seit Anfang Juni aus dem Krankenhaus raus. Hinter Gitter kam er allerdings nicht.

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„Der gegen ihn erlassene Haftbefehl ist gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt“, so Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Mittwoch (7. Juni) gegenüber EXPRESS.de. Der 20-Jährige, der in Köln einen festen Wohnsitz hat, muss sich jetzt regelmäßig bei der Polizei melden. Was er laut Bremer auch tut.

Nach Horror-Unfall in Hürth: 20-Jähriger steigt in VW-Passat-Kombi

Der folgenschwere Unfall ereignete sich am 28. April 2023 gegen 23.30 Uhr an der Ecke Bonn-/Schmittenstraße. Der mit drei Personen besetzte Saab war auf der Bonnstraße in Richtung Hürth unterwegs, als er auf die Kreuzung zufuhr, soll ihm eine Mercedesfahrerin (20) die Vorfahrt genommen haben.

Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen davon aus, dass der junge Saab-Fahrer in der Tempo-30-Zone mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und stark abbremsen musste. Da die Fahrbahn zudem nass war, soll der 20-Jährige die Kontrolle über den Pkw verloren haben, sodass dieser gegen einen Ampelmast schleuderte. Der Mast zerbrach und der Saab kam auf dem abgebrochenen Ampelmast zum Stehen.

Unfall in Hürth: Beifahrer (44) starb noch vor Ort

Während Ersthelfende einen 13-jährigen Jungen schwer verletzt aus dem Autowrack befreiten, kam für den Beifahrer (44) jede Hilfe zu spät. Er starb noch vor Ort. Der Unglücksfahrer hingegen soll sich selbst aus dem Wrack befreit haben und war kurz darauf in einen dunklen Pkw, der plötzlich vorfuhr, gestiegen sein. Zunächst hieß es seitens der Polizei, dass es sich bei dem Fluchtwagen um einen Passat-Kombi handeln sollte.

„Die Identitäten der Fahrer des Fluchtfahrzeugs sind bislang unbekannt“, erklärte Ulrich Bremer von der Staatsanwaltschaft am 7. Juni. Die Ermittlungen diesbezüglich würden noch andauern. Der flüchtige 20-Jährige hingegen war bereits kurz nach dem Horror-Unfall identifiziert worden. Wegen seiner schweren Verletzungen hatte ein Angehöriger ihn noch in der Unfallnacht in ein Krankenhaus gebracht. (iri)