Ein Mann aus Hürth soll drei Frauen vergiftet haben. Nun wurde Anklage erhoben.
Horror-TatenMann aus Hürth soll mehrere Frauen mit Thallium vergiftet haben – jetzt Anklage
Der Fall klingt nach einem unfassbaren Hollywood-Krimi: Ein Mann (41) aus Hürth soll mit dem Schwermetall Thallium mehrere Frauen, darunter eine Schwangere, vergiftet haben.
Nun hat der Kölner Landgerichtssprecher Jan Orth bestätigt, dass Anklage gegen den 41-jährigen Krankenpfleger wegen Mordes in drei Fällen, davon in einem Fall im Versuch, erhoben wurde.
Das erste Opfer war seine Ehefrau – Kölner Landgericht erhebt Anklage
Bei dem Mordversuch wird ihm zudem versuchter Schwangerschaftsabbruch sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll mit Thallium getötet haben, das fürchterliche Qualen auslöst.
Das erste Opfer soll seine Ehefrau gewesen sein, mit der er zirka drei Jahre verheiratet war. Die 35-Jährige starb am 25. Mai 2020 in einem Düsseldorfer Krankenhaus.
2020 lernte er eine neue Frau übers Internet kennen. Beide zogen zusammen. Laut Staatsanwaltschaft soll er dann deren Großmutter (92) vergiftet haben, sie starb am 1. April 2021.
Im Sommer 2021 wurde seine Freundin schwanger. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sie im Herbst mit Thallium vergiftet hat. Sie überlebte, weil bei ihr am 26. November 2021 im Blut Thallium festgestellt wurde und sie ein Gegengift bekam.
Die Polizei Köln hatte den 41-Jährigen am Dienstag (30. November 2021) vorläufig festgenommen.
Thallium-Morde: Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus
Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke als Mordmerkmal aus. In den Fällen zwei und drei zudem von Grausamkeit, weil der Beschuldigte wusste, wie das Gift wirkt.
Thallium ist ein stark toxisches Schwermetall. Nach zunächst unspezifischen Symptomen im Magen-Darm-Trakt schlägt es aufs Nervensystem. Nach zwei bis drei Wochen fallen die Haare aus und die Organe werden angegriffen. Der Tod: Organversagen unter starken Schmerzen.