Drei Schüsse wurden auf Terrier „Shorty“ (†)abgegeben. Von wem, ist bis heute unklar. Eine Belohnung könnte das jetzt ändern.
An Kiesgrube in KerpenWer tötete „Shorty“ (†5)? Antwort könnte satte Belohnung bringen
Wer hat „Shorty“ (†5) auf dem Gewissen? Der Terrier wurde Anfang Februar in Kerpen-Blatzheim beim Gassigehen mit Herrchen William Najman (58) angeschossen und starb zwei Tage später.
Wer der irre Schütze beziehungsweise die irre Schützin war, ist weiter unklar. Jetzt hat die Tierrechtsorganisation Peta eine Belohnung ausgesetzt – bringt sie den Durchbruch? Die Höhe des Betrages könnte zumindest Zungen lösen ...
Schüsse auf „Shorty“ in Kerpen: Peta setzt hohe Belohnung aus
Satte 1000 Euro bietet Peta für Hinweise, wie die Organisation am Mittwoch (8. März 2023) bekanntgab. „Wir haben es in diesem Fall mit einem besonders grausamen Hundehasser zu tun. Shorty wurde absichtlich schwer verletzt und diese grauenvolle Tat hat ihm letztlich, trotz schnellster medizinischer Versorgung, das Leben genommen“, erklärte Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.
Der oder die Tatverdächtige müsse schnellstmöglich gefunden werden, bevor dieser oder diese noch weitere Lebewesen verletzt oder tötet, appelliert sie.
Toter „Shorty“ aus Kerpen: Polizei stellt Beweismittel sicher
Auch die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Sie hat ein Stück Metall aus „Shortys“ Körper als Beweismittel sichergestellt, wie Sprecher Thomas Held am Mittwoch (22. Februar 2023) auf EXPRESS.de-Nachfrage bestätigte.
„Nach derzeitiger Einschätzung könnte es ein Splitterstück eines Projektils sein“, erklärte Held. Die Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen. Gleichzeitig prüfen die Ermittlerinnen und Ermittler der Polizei des Rhein-Erft-Kreises die Meldungen, die aufgrund der Berichterstattung eingegangen sind. Es seien „etliche“, heißt es. Ist darunter eine heiße Spur?
Kerpen: Herrchen von „Shorty“ trauert um treuen Begleiter
William Najman ist es zu wünschen. Ihn quält seit „Shortys“ Tod die Frage nach dem Warum. Sein Jack Russell, sein treuer Begleiter seit fünf Jahren, war auf der Gassirunde im Bereich der Kiesgrube in Kerpen-Blatzheim regelrecht abgeknallt worden.
„Mein Hund schrie fürchterlich – so etwas habe ich in meinem Leben noch nie gehört ...“, erzählte der ledige Kerpener am Mittwoch (8. Februar 2023) exklusiv gegenüber EXPRESS.de. Zwei Tage zuvor war „Shorty“ infolge der Schussverletzungen gestorben.
Terrier „Shorty“ (5) aus Kerpen auf Gassirunde angeschossen
Die Polizei ermittelt seitdem wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Tierschutz- und Waffengesetz sowie der Sachbeschädigung. Das Verfahren richtet sich weiterhin gegen Unbekannt.
Hat der oder die Unbekannte weitere Tiere auf dem Gewissen? Der Katzenschutzbund Köln versorgt in Tatortnähe eine Futterstelle. „Wir hatten dort schon einige Katzen, denen eine Pfote oder sogar das ganze Bein fehlte“, berichtete Daniela Klose. Auch sei die Zahl der Tiere, die zur Futterstelle kommen, immer geringer geworden.
Daniela Klose hatte vor neun Jahren 25 Katzen im Bereich der Blatzheimer Kiesgrube eingefangen, kastrieren lassen und die Hälfte wieder ausgesetzt. „Bereits damals wurde berichtet, dass es jemanden gibt, der Katzen abschießt“, erzählte sie. Inzwischen seien nur noch zwei, drei übrig. „Die fangen wir jetzt ein und bringen sie weg.“
Auf Nachfrage von EXPRESS.de erklärte die Polizei allerdings, dass ihr keine Erkenntnisse zu weiteren Übergriffen zum Nachteil von Tieren im Bereich der Kiesgrube vorlägen.
William Najman leidet sehr unter dem Tod von „Shorty“, seinem vierbeinigen Gefährten. „Ich habe Flashbacks, bin am Zittern“, erzählte er. Der Knall der Schüsse, sein blutüberströmter Hund in seinen Armen – all das ist noch sehr präsent. „Shortys“ Schmerzensschreie verfolgen ihn.
Schüsse in Kerpen-Blatzheim: Terrier „Shorty“ von Kugeln getroffen
Am Freitag (3. Februar 2023) hatte der Chemikant Spätdienst und war gegen 22.50 Uhr mit „Shorty“ zur Gassirunde gestartet. Diese führte an der nahen Kiesgrube vorbei.
„Zwischen Grube und Neffelbach ist ein kleiner Weg, den haben wir in Richtung Kiesgrube genommen und wollten dann über den sogenannten Kiesweg zurück nach Hause. Auf der Hälfte des Weges ist es passiert“, erklärte William Najman. „Shorty“ sei eine Böschung zu einem Feld heruntergelaufen. Als ein Auto aus Richtung Blatzheim kam und anhielt, habe er seinen Hund zurückgerufen – in dem Moment sei der erste Schuss gefallen!
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Kurz darauf fiel ein zweiter und ein dritter. Unter Schock schnappte er sich seinen „Shorty“ und rannte mit dem blutüberströmten Hund auf dem Arm quer über das matschige Feld nach Hause. Dort suchte er verzweifelt einen Tierarzt oder eine Tierärztin, doch um die späte Uhrzeit lief bei vielen nur das Band. Schließlich rief er die Polizei an, die ihm die Nummer einer Tierklinik in Köln-Sülz gab.
Terrier Shorty: Sein Krankenbericht liest sich wie Horror-Roman
Dort wurde „Shorty“ notoperiert, eine Vorderpfote amputiert. Sein Krankenbericht liest sich wie ein Horror-Roman. Trümmerfraktur, keine Knochenstruktur mehr vorhanden, Muskulatur und Haut zerrissen. Auch mehrere Schusswunden sind dokumentiert. Eine davon zehn Zentimeter tief. Auf den Röntgenbildern sieht man unzählige Geschosse, die im Muskelgewebe des kleinen Terriers stecken. Möglicherweise Schrot.
„Am Samstag habe ich noch mit dem Arzt gesprochen, er war optimistisch, meinte, ich könnte ‚Shorty‘ am Montag holen“, sagte William Najman leise. Stattdessen bekam er am Montag einen Anruf: „Shorty“ ist tot. Der fünfjährige Jack Russell hatten einen Krampfanfall erlitten und war an einem Herz-Kreislaufstillstand gestorben.
Der 58-Jährige schaltete die Polizei ein, hofft seitdem, dass derjenige oder die diejenige, die seinen „Shorty“ auf dem Gewissen hat, zur Rechenschaft gezogen wird. „Er war ein ziemlich ängstlicher Hund, hat auf keinen Fall gejagt“, will er noch klarstellen.
Zeugenhinweise nehmen die Ermittlerinnen und Ermittler weiterhin unter Telefon 02233 52-0 oder per Mail an poststelle.rhein-erft-kreis@polizei.nrw.de entgegen. (iri)