Explosion im Chempark Leverkusen: Die Abfälle in dem Tanklager, dass sich am Dienstag entzündet hatte, stammen aus der Agrar-Chemie-Produktion. Bei der Explosion kamen mindestens fünf Menschen ums Leben.
Explosion in LeverkusenJetzt ist klar, woher die Abfälle im Tanklager stammten
Leverkusen. Vier Tage nach der Explosion in Leverkusen mit mindestens fünf Toten ist klar, woher die Abfälle stammten, die sich am 27. Juli 2021 entzündeten. Nach Aussage der Kölner Bezirksregierung handelte es sich um „flüssige Reststoffe aus der Produktion von Chemikalien für die Landwirtschaft“.
Der Hauptbestandteil dieser Abfälle seien „phosphor- und schwefelhaltige Chemikalien“. Noch sei aber die Frage offen, ob durch die Detonation möglicherweise gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt worden seien.
Explosion in Leverkusen: Daher stammten die Chemikalien
Es würden weitere Proben genommen. Der genaue Inhalt der Tanks in der Sondermüllverbrennungsanlage war zuvor nicht öffentlich bekannt gewesen.
Bei einer Pressekonferenz am Freitag hatte der Betreiber Currenta darauf verwiesen, das sei Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens. Das Unternehmen selbst wisse natürlich, was sich in den Tanks befunden habe.
Den Behörden seien diese Informationen „vollumfänglich“ übergeben worden, hatte Currenta erklärt. Am Donnerstag und Freitag seien die Daten verschickt worden.
Fünf Todesopfer bei Explosion in Leverkusen
Einsatzkräfte am unmittelbaren Explosionsort in Leverkusen hätten allerdings schon direkt Informationen zu den Stoffen gehabt. Nach der gewaltigen Detonation und einem anschließenden Brand war am Dienstagmorgen in Leverkusen eine riesige Rauchwolke aufgestiegen, in der Region gingen Rußpartikel nieder.
Bei einer ersten Analyse stellte das Landesumweltamt (LANUV) nach eigenen Angaben keine Rückstände von Dioxin und dioxinähnlichen Stoffen fest. Bei den Polychlorierten Biphenylen (PCB) und den Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) maßen die Experten nur sehr geringe Werte
Leverkusen: Anwohner sollen kein Obst ernten
Die Ergebnisse wurden als erste vorsichtige Entwarnung gewertet. Zugleich kündigte das Amt an, mit dem Wissen über den genauen Inhalt der Tanks weitere Analysen anstellen zu wollen.
Bis zu einer abschließenden Klärung sollen die Vorsichtsmaßnahmen für Anwohner aufrecht erhalten werden. Dazu zählt etwa, kein Obst und Gemüse aus dem Garten zu essen oder verunreinigte Flächen anzufassen. (dpa)