Schwere Dürre im AmazonasExtreme Wassertemperatur: 100 tote Flussdelfine entdeckt

Ein Amazonasdelfin schwimmt im Rio Negro in der Nähe von Manaus.

Ein Amazonasdelfin schwimmt im Rio Negro in der Nähe von Manaus. Im brasilianischen Amazonasgebiet sind über 100 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden.

Wassertemperaturen von mehr als 39 Grad haben im Amazonasgebiet wohl zum Tod von 100 Flussdelfinen geführt.

Im brasilianischen Amazonasgebiet sind über 100 tote Süßwasserdelfine entdeckt worden. Die verendeten Tiere seien im Laufe der vergangenen Woche im Lago Tefé gefunden worden, teilte das Forschungsinstitut Mamirauá am Freitag (29. September 2023) mit.

Die genaue Todesursache müsse noch ermittelt werden. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sie im Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in der Region stehe. Zuletzt waren in dem See Wassertemperaturen von über 39 Grad gemessen worden.

Schwere Dürre im Amazonasgebiet: Klimaphänomen verstärkt Trockenzeit

Das Amazonasgebiet leidet derzeit unter hohen Temperaturen und einer schweren Dürre. Viele Flüsse in der Region führen deutlich weniger Wasser als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die normale Trockenzeit wird derzeit noch vom Klimaphänomen El Niño verstärkt.

Amazonas-Flussdelfine sind die größten Flussdelfine. Sie werden etwa 2 bis 2,5 Meter groß und erreichen ein Gewicht von 85 bis 185 Kilogramm.

„Die Amazonas-Flussdelfine sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt, wie den Auswirkungen von Wasserkraftwerken, der Quecksilberverschmutzung und Konflikten mit Menschen“ sagte Mariana Paschoalini Frias von der Umweltschutzorganisation WWF.

Jetzt seien diese Süßwasserdelfine noch direkter von der Klimaproblematik betroffen. „Wir müssen sofort wirksame Schutzmaßnahmen ergreifen, aber langfristig ist mehr Forschung erforderlich, um herauszufinden, wie sie durch den ständigen Klimawandel und die Verringerung der Wasserflächen beeinträchtigt werden.“ (dpa)