Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) spricht jetzt über die steigenden Corona-Neuinfektionen und worin er die Ursachen sieht.
Mehr Infektionen als in ganz DeutschlandArmin Laschet über die Corona-Lage in NRW
Düsseldorf. Die aktuelle Spitzenposition Nordrhein-Westfalens bei den Corona-Neuinfektionen führt die nordrhein-westfälische Landesregierung nicht auf unterschiedliche Maßnahmen in Deutschland, sondern auf Ferieneffekte, Ballungsräume und intensives Testen zurück.
„Wir sind sicher der verdichtetste Großraum in Europa“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag nach einer auswärtigen Kabinettssitzung in Berlin auf Fragen nach den Gründen. NRW habe lange Zeit auf Platz sechs oder sieben der Bundesländer gelegen. Jetzt liege NRW einige Tage an der Spitze. „Die Regeln sind überall in Deutschland die gleichen. Sie können es nicht darauf zurückführen, dass es an den Regeln liegt, die gelten.“
NRW an der Spitze der Corona-Neuinfektionen
Laschet sprach von einer Mischung von Faktoren nach dem Ferienende in NRW. Reiserückkehrer, Einreise aus Hochrisikogebieten, Menschen, die in besonders verdichteten Räumen leben, zählte er als Gründe für die aktuelle NRW-Inzidenz von über 100 auf. Der Regierungschef betonte, dass im bevölkerungsreichsten Bundesland sehr häufig getestet werde. Auch sei der Schulstart in NRW besonders vorsichtig begonnen worden. Laschet verwies dabei auf das besondere PCR-Testverfahren mit Lollis für Kinder an den Grund- und Förderschulen sowie darauf, dass die Maskenpflicht in den Schulen fortbestehe.
Armin Laschet: Ferienende sei Grund für Neuinfektionen
Der NRW-Regierungschef geht davon aus, dass auch in anderen Bundesländern die Corona-Zahlen nach dem Ende der Sommerferien steigen werden: „Insofern gehe ich davon aus, dass diese Welle sich fortsetzt - je nachdem, wo gerade die Schulferien enden.“ Im Moment habe Nordrhein-Westfalen viele Reiserückkehrer. Der Anteil der Fälle mit einer mutmaßlichen Ansteckung bei einer Reise liege bei etwa zehn Prozent, erläuterte Laschet. Das übertrage sich jeweils insbesondere bei der Gruppe der Jüngeren.
Bei den zehn- bis 19-Jährigen sei die Inzidenz zweieinhalb Mal so hoch wie beim Rest der Bevölkerung. In NRW sollen verstärkt mobile Impfteams auch in sozialen Brennpunkten eingesetzt werden, um noch mehr Menschen zu erreichen. (dpa)