Er wollte nur helfen. Eine Frau beschützen. Doch sein couragierter Auftritt am Bahnhof in Siegburg brachte einen 17-Jährigen schließlich mit Verletzungen ins Krankenhaus.
Schock an NRW-BahnhofWehrlos im Gleisbett: Täter prügeln auf Jungen (17) ein – er hatte sie „erwischt“
Es war schon spät in der Nacht, als das Unheil für einen 17-jährigen jungen Mann aus Eitorf (Rhein-Sieg-Kreis) seinen Lauf nahm. Gegen 3 Uhr in der Nacht auf Sonntag (23. Januar) bemerkte er am Bahnhof in Siegburg, wie zwei unbekannte Männer eine 18-jährige Frau verbal belästigten.
Der 17-Jährige wollte der jungen Frau helfen und sprach die beiden Tatverdächtigen gezielt an. Doch damit machte er die Männer offenbar nur aggressiv. „Nachdem er die Männer lautstark aufforderte, die Frau in Ruhe zu lassen, kam es zunächst zu einem Wortgefecht und anschließend zu einer körperlichen Auseinandersetzung“, erklärt Christin Fußwinkel, Sprecherin der Bundespolizei den Fall.
Bahnhof Siegburg: Junge (17) will helfen, doch die Lage eskaliert
Die beide Täter attackierten den Jungen, traten und schlugen auf ihn ein. Auch, als er bereits wehrlos am Boden lag. Zeugen versuchten, die Streithähne zu trennen. Doch die Szene eskalierte weiter: Die drei Beteiligten stürzten ins Gleisbett und schlugen dort weiter aufeinander ein. Erst als Beamte der Bundespolizei am Tatort eintrafen, ließen die beiden Männer von dem 17-Jährigen ab und flüchteten.
Der 17-Jährige zog sich im Zuge der Schlägerei Schnittverletzungen im Halsbereich und Schürfwunden an Armen und Beinen zu. Eine Lebensgefahr soll laut Angaben der Bundespolizei aber nicht bestehen. Er wurde durch Rettungskräfte versorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Täter sind weiter flüchtig. Die Bundespolizei hat das Videomaterial vor Ort ausgewertet und einige Zeugen befragt. Da sich aber auch Zeugen vor dem Eintreffen der Beamten vom Tatort entfernt haben sollen, werden weiter Personen gesucht, die Angaben zur Tat oder den beiden unbekannten Männern machen können. Zeugen können sich an die kostenfreie Servicenummer der Bundespolizei (Tel.: 0800/6 888 000) oder jede andere Polizeidienststelle wenden. (tw)