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Patientinnen vergewaltigt?Beschuldigter Arzt aus NRW tot in Gefängnis-Zelle gefunden

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Der Arzt wurde tot in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt in Bielefeld-Brackwede gefunden (hier ein Archivfoto der Anstalt von 2008).

Bielefeld – Der Verdacht gegen den Mediziner war schwer. Er soll Patientinnen in einer Klinik vergewaltigt und seine Taten gefilmt haben. Nun fand man ihn tot in seiner Zelle.

  1. 32-jähriger Arzt wurde wegen Vergewaltigung in Untersuchungshaft genommen
  2. Neurologe soll zwei Patientinnen betäubt und sexuell missbraucht haben
  3. Beschuldigter Mediziner wurde tot in Zelle gefunden – Verdacht auf Suizid

Beschuldigter Arzt begeht Selbstmord

Ein Arzt, der zwei Patientinnen betäubt und dann vergewaltigt haben soll, hat sich in der Untersuchungshaft das Leben genommen.

Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede sagte am Donnerstag (24. September) auf dpa-Anfrage, der 32-jährige Neurologe sei am Morgen tot in seiner Zelle gefunden worden.

Er habe sich erstickt, wofür er seine fachlichen Kenntnisse als Mediziner genutzt habe, schilderte Uwe Nelle-Cornelsen. Das „Westfalen-Blatt“ hatte zuvor über den Suizid berichtet.

Arzt soll zwei Patientinnen betäubt und sexuell missbraucht haben

Der Mann war verdächtigt worden, im Juli und September 2019 in einer Klinik zwei Frauen vergewaltigt zu haben, ein Opfer sei zweimal sexuell missbraucht worden.

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Blick auf den Eingang vom evangelischen Klinikum Bethel.

Der 32-Jährige habe seine mutmaßlichen Taten gefilmt, hatten die Ermittler am Mittwoch mitgeteilt. Der Mediziner war am Montag festgenommen worden, am Dienstag hatte das Amtsgericht Haftbefehl erlassen.

Eine der Frauen hatte Anzeige erstattet und damit die Ermittlungen ins Rollen gebracht.

32-jähriger Arzt tot in Zelle gefunden – Ermittlungsverfahren läuft

Der 32-Jährige habe sich innerhalb der JVA in einem Infektionsschutzbereich befunden, der wegen Corona eingerichtet worden war, sagte Nelle-Cornelsen.

Dort habe man ihn leblos in seiner Zelle aufgefunden. Es sei ein „normales Todesermittlungsverfahren“ aufgenommen worden, hieß es bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld.

In solchen Fällen gehe es in den Untersuchungen etwa darum, eine Fremdeinwirkung vollständig auszuschließen.

Evangelische Klinik Bethel zu Vorwürfen

Der Mann war als Assistenzarzt in der Evangelischen Klinik Bethel tätig, dort freigestellt worden und hatte das Arbeitsverhältnis später von sich aus beendet, wie das Krankenhaus gemeldet hatte.

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Geschäftsführer Dr. Matthias Ernst spricht vor dem evangelischen Klinikum Bethel bei einem Pressestatement zu dem Fall.

Der Mediziner soll bei einer MRT-Untersuchung zur Sedierung vorsätzlich ein Medikament verabreicht haben, das nicht den Richtlinien entsprach.

Zunächst war man laut Klinik nicht von einer schweren Straftat ausgegangen. Es sei wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt worden. Das Krankenhaus hatte sich bestürzt über die offensichtlich neue Beweislage und Festnahme des Mannes gezeigt.

Mediziner begeht Suizid: Hat er noch mehr Frauen missbraucht?

Laut „Westfalen-Blatt“ könnte es womöglich weitere Opfer geben.

Bei einer Durchsuchung seien Dokumente mit Dutzenden Namen von Frauen gefunden worden.

Dazu wollte sich die Staatsanwaltschaft am Donnerstag nicht äußern. (dpa)