In Bochum-Linden (NRW) ist ein Haus infolge einer Explosion eingestürzt. Ein Mensch ist tot, die Ursache ist noch unklar.
Heftige Explosion in BochumMehrfamilienhaus stürzt komplett ein – ein Mensch tot
Großeinsatz für die Feuerwehr: Nach einer heftigen Explosion ist in Bochum am Dienstagabend (10. Januar 2023) ein Haus eingestürzt.
Als die Einsatzkräfte in der Keilstraße in Bochum-Linden eintrafen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens: Das einstige Mehrfamilienhaus war komplett in sich zusammengefallen, übrig war lediglich ein riesiger Haufen Schutt.
Haus in Bochum-Linden eingestürzt
Während eine Person vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden konnte, wurde eine weitere noch vermisst. Laut Angaben der Feuerwehr unterstützen Rettungshunde einer Rettungshundestaffel die Suche.
Am Morgen dann der traurige Ausgang der Suche: Eine Frau ist getötet worden. Retter fanden sie nach mehrstündiger Suche in den Trümmern. Bei der Leiche handle es sich vermutlich um die 61 Jahre alte Hauseigentümerin, die vermisst worden sei, sagte ein Polizeisprecher am frühen Mittwochmorgen (11. Januar 2023). Genaueres sei erst klar, wenn die Tote geborgen und eindeutig identifiziert worden sei.
Hier sehen Sie ein Foto vom Einsatzort:
Das Mehrfamilienhaus im Stadtteil Linden war am Dienstagabend wohl nach einer Explosion komplett eingestürzt. Fotos zeigten das Ausmaß der Zerstörung: Dort, wo das zweieinhalbstöckige Gebäude stand, war nach dem Unglück nur noch ein Trümmerhaufen zu sehen. Die Straße war mit Steinen übersät. Zahlreiche Nachbarn riefen kurze Zeit später den Notruf und meldeten einen lauten Knall.
Von der Besitzerin abgesehen wohnten laut Polizei in dem Haus zwei weitere Menschen. Einer von ihnen habe sich selbst aus den Trümmern befreien können und sei leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Dritte sei nicht zu Hause gewesen.
Weitere Menschen würden unter den Trümmern nicht mehr vermutet, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Simon Heußen am Mittwochmorgen. Rettungshunde hätten an mehreren Stellen angeschlagen. Diese Orte seien ergebnislos kontrolliert worden. In frühen Morgenstunden habe die Feuerwehr mit der Bergung der Leiche begonnen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Um die Trümmer zu entfernen, seien auch Bagger im Einsatz. Die Bergung der Leiche und die Aufräumarbeiten könnten noch bis in den Vormittag dauern. Feuerwehr, Rettungsdienst, Rettungshundestaffeln und Technisches Hilfswerk (THW) waren mit 160 Einsatzkräften an der Unglücksstelle.
Die Ursache für die mutmaßliche Explosion war zunächst unklar. Das Gebäude habe nach Aussagen der Stadtwerke keinen Gasanschluss gehabt, sagte Heußen. Trotzdem sei im Kanal und in nahen Gebäuden Gas gemessen worden. Man gehe daher davon aus, dass es dort zu einem Gasaustritt gekommen sei. Derzeit seien noch 12 Häuser ohne Gas, teilte ein Sprecher der Stadtwerke mit. Rund 20 Mitarbeiter der Stadtwerke seien über Nacht im Einsatz gewesen, hieß es. Man habe Menschen aus insgesamt sechs Mehrfamilienhäusern evakuieren müssen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwochmorgen. Um wie viele Betroffene es sich genau handelte, war zunächst unklar.
Heußen hatte die Lage zuvor in einem Video auf Twitter als dramatisch beschrieben. Für die Rettungskräfte gab es demnach zwei Gefahren: Zum einen seien die Trümmer sehr instabil gewesen, es habe weitere Einsturzgefahr bestanden. Daher habe man die Einsatzstelle zunächst nicht betreten können. Zudem sei auch während des Einsatzes noch Gas nachweisbar gewesen. (mac/sal/dpa)