Fassadenteile abgestürztZwei Verletzte (40, 63) in Bonner City – Polizei eingeschaltet

In der Bonner Innenstadt sind Gebäudeteile auf Fußgänger gestürzt. Jetzt prüft die Polizei strafrechtliche Konsequenzen. 

Was für ein Horror: Eine Frau (63) und ihr Sohn (40) sind am Montagnachmittag (17. März 2025) auf der Kölnstraße von herabstürzenden Fassadenteilen eines mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshauses getroffen und verletzt worden.

Jetzt prüft die Bonner Polizei, ob der Vorfall strafrechtliche Konsequenzen haben wird. So wird unter anderem untersucht, ob sich die Fassadenteile durch eine Baugefährdung gelöst haben und somit eine Fahrlässigkeit vorliegen könnte. Seitens des Bauordnungsamtes wurde die Fassade am Dienstagmorgen (18. März 2025) begutachtet.

Bonner Innenstadt: Fassadenteile stürzen auf Gehweg

„Die Fachleute gehen davon aus, dass weitere Bereiche der Fassade nicht mehr sicher befestigt sind. Was zum Absturz der Elemente geführt hat, muss genauer untersucht werden“, so eine Mitarbeiterin des städtischen Presseamtes. 

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Die Kölnstraße bleibt weiterhin ab Stiftsplatz in Richtung City für den Verkehr gesperrt. In Gegenrichtung – vom Bertha-von-Suttner-Platz kommend – kann die Straße befahren werden. Mit dieser Verkehrsregelung kann der Busverkehr über den Stiftsplatz aufrechterhalten werden. 

Wie Polizeisprecher Simon Rott gegenüber EXPRESS.de erzählte, kann der verletzte 40-Jährige bereits am Dienstag wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Seine Mutter verbleibt stationär. Sie sei aber ansprechbar, so Rott. 

Die beiden waren zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Gehweg unterwegs und wurden von den herabstürzenden Teilen offenbar am Kopf getroffen. Sie wurden noch vor Ort von einem Notarzt versorgt. 

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Der Bereich der Kölnstraße war bis zum Abend zunächst komplett gesperrt gewesen, weil weitere Fassadenteile drohten abzustürzen. Feuerwehr, Rettungsdienst und Ordnungsamt waren mit starken Kräften vor Ort. Ebenso das Technische Hilfswerk (THW). 

Auf einem Gehweg liegen Trümmer, der Bereich ist abgesperrt.

Der Bereich um die Absturzstelle ist abgesperrt, lediglich Einsatzkräfte, wie hier ein THW-Mitarbeiter, dürfen ihn betreten.

Über eine Drehleiter kontrollierten Einsatzkräfte die gesamte Fassade des Wohn- und Geschäftshauses und brachten weitere lose Stücke kontrolliert zum Absturz. Am Fuß des Gebäudes lag zwischen den Trümmerteilen ein blutverschmiertes Kissen. 

Vollsperrung nach Fassadenabsturz: Verkehrsregelung über Stiftsplatz

Fast ein Wunder, dass es zu keinen weiteren Verletzten oder gar Toten gekommen ist. Die Fassadenteile sind aus den oberen Stockwerken in die Tiefe gestürzt und auf dem Gehweg zerschellt. An der Front sind die Lücken in der Hausverkleidung sichtbar (siehe Video oben). 

Der Bereich wurde schließlich mit einer Art Überbau gesichert, um allen betroffenen Hausbewohnern und -bewohnerinnen den sicheren Zugang zu ihren Wohnungen in dem mehrgeschossigen Gebäude aus der Nachkriegszeit zu gewährleisten.

Später am Abend wurde die Vollsperrung der Kölnstraße teilweise aufgehoben, um den Busverkehr über den Stiftsplatz aufrechterhalten zu können. Die Feuerwehr Bonn war mit 30 Einsatzkräften vor Ort.

Auch in Düsseldorf stürzten Fassadenteile auf Gehweg

Auch in Düsseldorf stürzten am Montag Fassadenteile auf einen Gehweg. Dort gab es keine Verletzten.

Die Fassadenteile eines rund 120 Jahre alten Mehrfamilienhauses seien aus etwa 13 Metern Höhe auf den Gehweg gestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Ursache war demnach ein langfristiger Wassereintritt hinter einer Bleiverkleidung der Regenrinne. (mt/iri/dpa)