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Prozess in BonnSechsjähriger missbraucht, Schwester enthüllt schlimmes Familiendrama

Immer wieder wurde der Opa des Sechsjährigen übergriffig. Bald steht er vor Gericht.

Bonn/Rheinbach – Ein Jahr lang soll ein Großvater seinen kleinen Enkel auf ganz miese Weise sexuell missbraucht haben: Der Rentner nutzte die Besuche des sechsjährigen Jungen bei sich aus. Aber auch, wenn er seine Tochter – Mutter des Sechsjährigen – und ihre Kinder besuchte.

Anklage wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs

Ob Kinderzimmer, Gartenhäuschen oder Scheune: Wenn sich eine Gelegenheit ergab, wurde der 64-Jährige übergriffig und forderte den Enkel zu sexuellen Handlungen auf. Davon jedenfalls geht die Bonner Staatsanwaltschaft aus, die den Rentner wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs nicht nur eines Kindes, sondern auch von Schutzbefohlenen in sechs Fällen angeklagt hat, wie Gerichtssprecher Tobias Gülich gestern bestätigte.

Kleine Schwester enthüllte das Familiendrama

Das ganze Drama soll die kleine Schwester „verraten“ haben, die offenbar ein Gefühl hatte, dass da was nicht in Ordnung ist: Im November 2018 wollte die Mutter mit ihr und einem weiteren Geschwister zum Arzt, nur der Sechsjährige sollte zu Opa und Oma. Da intervenierte das Mädchen: „Aber der Opa fasst den immer an“, erzählte sie ihrer Mutter.

Mutter war auch Opfer von Missbrauch

Daraufhin fragte sie den kleinen Sohn: Erst soll er „wütend“ gewesen sein, weil die Schwester sein Geheimnis „verpetzt“ habe, aber dann hat er den Missbrauch bestätigt. Die 42-Jährige war alarmiert. Denn, wie Sprecher Gülich mitteilte, soll sie laut Anklage in ihrer Kindheit selber „Missbrauchserfahrungen mit ihrem Vater“ gemacht haben, die aber nie ans Licht gekommen waren. Entsprechend glaubte sie ihren Kindern.

42-Jährige setzte ihren Vater unter Druck

Ihren Vater, der zunächst alles abstreiten wollte, soll die 42-Jährige unter Druck gesetzt und aufgefordert haben, sich selbst anzuzeigen. Zunächst meldete sich der Rentner anonym bei einer Beratungsstelle für sexuelle Gewalt und erklärte, dass er seinen Enkel „sexuell bedrängt“ habe. Eine Mitarbeiterin war alarmiert, zeigte den Fall – mitsamt der Festnetznummer des Anrufers – bei der Polizei an, wo er schnell identifiziert wurde.

Als die Polizei den 64-Jährigen kontaktierte, soll er bereits seinen Rechtsanwalt beauftragt haben, eine Selbstanzeige zu formulieren.Durch das Geständnis des Großvaters musste der Enkel nicht mehr gehört werden.

Großvater legte Geständnis ab

Laut Anklage wäre jede zusätzlich Befragung des Sechsjährigen eine „weitere unausweichliche Belastung des Kindes gewesen“, die unbedingt vermieden werden sollte. Vor allen Dingen, weil dieser Kindesmissbrauch im „ganz engen familiären Rahmen“ stattgefunden habe. Der Prozess findet demnächst vor einer Jugendschutzkammer des Bonner Landgerichts statt.

(ucs)