Bonner TierheimEr war ein Wanderpokal: Schöne Nachricht von „Ebay-Hund“ Buddy
Bonn – „Buddys“ Hundeblick rührte zu Tränen. Immer wieder stupste der süße Mischling (4) mit seinem Schnäuzchen, wollte gekrault, geliebt werden – und endlich ein richtiges Zuhause finden. Das hat er jetzt! Nach mehr als einem Jahr im Bonner Tierheim zog der „Ebay-Hund“ vor wenigen Tagen bei einem jungen Bonner Paar ein.
Eine Tierheim-Mitarbeiterin hatte sich in den süßen Mischling, der sich zu einem anhänglichen und tollen Begleiter entwickelt hat, verliebt. Nachdem auch ihr Freund „Buddy“ kennen- und lieben gelernt hatte, war die Sache klar: „Buddy“ hat ein neues Zuhause – dieses Mal eines für immer!
Bonner Tierheim warnt vor „Ebay-Hunden“: „Buddy“ wurde sogar gequält
Was für eine schöne Nachricht. Denn so lange war „Buddy“ ein schönes Zuhause nicht vergönnt. Er hat eine traurige Vergangenheit, wurde auf einem Kleinanzeigenportal im Internet annonciert und so von Besitzer zu Besitzer weitergereicht. Bei einer Familie wurde er sogar vom Kind gequält...
Als „Buddy“ schließlich im Bonner Tierheim landete, war das sein Glück. „Er war völlig verstört“, erzählte Julia Schrey, Vorstandmitglied (Bereich Hunde). Ihr liegt am Herzen, dass nicht so viele Hunde über Kleinanzeigenportale wie Ebay, Kalaydo, Quoka & Co. verkauft beziehungsweise gekauft werden. „Sie werden oft zum Wanderpokal und landen nach dem zigsten Besitzer als Abgabehund bei uns“, erklärte sie.
Bonner Tierheim warnt vor „Ebay-Hunden“: Nur etwas für absolut Hundeerfahrene
Neben „Buddy“ kümmerte sich das Bonner Tierheim noch um weitere „Ebay-Hunde“ – sie haben ein ähnliches Schicksal erfahren und werden daher nur an absolut hundeerfahrene Menschen abgegeben.
So wurde Border Collie „Paddy (7) von seinem Züchter über ein Anzeigenportal an eine Bonner Familie verkauft, die mit ihm nicht klar kam. Inzwischen hat auch er ein neues Zuhause gefunden. Das wünscht sich auch Schäferhund „Jordan“ (3) sehnlichst. Er wurde immer wieder übers Internet weitergereicht, nachdem er Fremde anging.
Und Dogo-Argentino-Mix „Tim“ hatte mit neun Monaten bereits fünf Besitzer! Julia Schrey: „Dann verfügte das Amt, dass er nicht wieder in einem Kleinanzeigenportal eingestellt werden darf, sondern im Tierheim abgegeben werden muss.“
Bonner Tierheim warnt vor „Ebay-Hunden“: Vorbesitzer dann oft nicht mehr erreichbar
Wenn Menschen Hund abgeben, würden sie oft hören, dass diese „über Ebay“ gekauft wurden, erzählte Schrey. „Oft hören wir auch die Aussage, dass der Hund ihnen leid tat, weil er schon so viele Vorbesitzer hatte.“ Wenn dann aber Probleme auftauchen, so die ehrenamtliche Tierheim-Mitarbeiterin, seien die Vorbesitzer oft telefonisch nicht mehr erreichbar.
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Julia Schrey stellte klar: „Viele denken, lieber privat vermitteln als ins Tierheim geben. Dabei vermitteln wir im Tierheim jeden Hund nur mit Schutzvertrag und schauen uns genau an, ob die neuen Besitzer für den jeweiligen Hund geeignet sind.“
Bonner Tierheim warnt vor „Ebay-Hunden“: Fast nie werden Kaufverträge abgeschlossen
Über Kleinanzeigen hingegen würden fast nie Vermittlungs- oder Kaufverträge abgeschlossen. „Hunde, die übers Internet weitergereicht werden, sind oft traumatisiert, da sie immer wieder ihre Bezugspersonen verloren haben und sich immer wieder auf neue Menschen einstellen mussten“, erklärte sie.
Wichtig ist für Julia Schrey auch darüber aufzuklären, dass Anlagehunde gar nicht von privat verkauft, sondern nur über Tierheime vermittelt werden dürfen. „Trotzdem kommen zum Beispiel immer wieder Staffordshire Terrier zu uns, die über Anzeigen erworben wurden. Das ist illegal“, erklärte sie.