Existenzsorgen in ZülpichTierheim für Pferde in Not: Keine Spenden wegen Corona

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Nina Aschoff (31), Chefin des Klepperstalls, kuschelt mit Stute „Candy“.

Zülpich – Der Klepperstall in Zülpich-Langendorf, ein Tierheim für Pferde, bangt wegen der aktuellen Krise um seine Existenz. Der gemeinnützige Tierschutzverein ist auf Spenden angewiesen, die jetzt ausbleiben.

„Wegen Corona haben alle Leute verständlicherweise andere Dinge im Kopf als den Tierschutz", sagt Nina Aschoff (31), Chefin des Klepperstalls. Die Fixkosten in Höhe von etwa 5000 Euro im Monat könne der Verein noch drei bis vier Monate stemmen, wenn sich an der Lage nichts ändert.

Klepperstall in Zülpich kann wegen Corona derzeit keine neuen Pferde aufnehmen

„Wir sind komplett lahmgelegt", sagt Aschoff. Normalerweise vermittelt der Verein aufgepäppelte Pferde an neue Besitzer. „Das dürfen wir gerade nicht. Jetzt stehen wir da mit unserem Bestand." Täglich könnte der Klepperstall zehn bis 20 neue Pferde aufnehmen, berichtet die Pferdeliebhaberin. Die Anfragen muss sie alle ablehnen.

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An erster Stelle stünden die Tiere, die schon auf dem Hof lebten, sagt die 31-Jährige. Das sind aktuell 30 Pferde. Außerdem kümmert sich Aschoff mit ihren Ehrenamtlichen um rund 20 weitere Tiere, die in Pflegestellen untergebracht sind. Aschoff und drei Mitarbeiter pflegen die Pferde, die anderen Helfer dürfen im Moment nicht auf den Hof.

Klepperstall seit 2015 als Auffangbecken für Pferde in Zülpich

Der Klepperstall ist seit 2015 ein Auffangbecken für kranke und gesunde, alte und junge Pferde im Kreis Euskirchen. Manche Besitzer können sich aus finanziellen Gründen nicht mehr um die Tiere kümmern, andere haben sie teilweise schwer vernachlässigt. Auch Beschlagnahmungen durch das Veterinäramt landen auf dem Hof.

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Ein besonders heftiger Fall war die Warmblutstute „Aicha", die vor etwa einem Jahr im Klepperstall Rettung fand. Das Tier war von 600 auf 340 Kilo abgemagert (hier lesen Sie mehr). „Das war das schlimmste Pferd, das wir je hatten", berichtet Aschoff.

Und heute? Kaum zu glauben: Ein Video auf Facebook zeigt die Stute, wie sie nach vielen Klinikaufenthalten wieder quietschlebendig über die Weide galoppiert.

Fehlende Einnahmen und wenige Geldspenden bringen Klepperstall aus Zülpich in Not

Alle Veranstaltungen wie Märkte und Feste, auf denen Aschoff und ihr Team sonst Spenden für den Klepperstall sammeln, fallen wegen den Maßnahmen gegen das Corona-Virus weg. Die große Verkaufsscheune des Vereins, in der gespendete Pferdeausrüstung verkauft wird, hat zu, und das Ferienprogramm für Kinder musste ausfallen.

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Auf dem Gelände des Klepperstalls haben die Pferde 25.000 Quadratmeter Weideland, um sich auszutoben.

Es gab schon eine „Erste Hilfe"-Aktion: Ein Tierheim aus Mechernich spendete 125 Heuballen. „Futterspenden sind lieb und nett, aber wir müssen auch unsere Fixkosten bezahlen", sagt Aschoff, die deshalb dringend auch auf finanzielle Spenden hofft. Die Tiere einzuschläfern, ist für sie keine Option: „Hier wird kein Tier sterben. Davor reißen wir uns ein Bein aus."