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Drogenrazzia in TannenbuschDealerin (29) packte 2400 „Bubbles“ mit Koks

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Bei der Razzia stellte die Polizei unter anderem Kokain, Marihuana, rund 60.000 Euro mutmaßliches Dealgeld und ein Samurai-Schwert sicher.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – Der Schlag gegen die Kokain-Mafia im Bonner Brennpunkt Tannenbusch schrieb Schlagzeilen. Am 8. Mai letzten Jahres nahm die Polizei bei einer Großrazzia 23 Verdächtige fest, stellte Drogen, Dealgeld und Waffen sicher. Jetzt fielen vor dem Landgericht die ersten Urteile!

Lange Gefängnisstrafen

Eine Frau (29) und zwei Männer (37, 31) wurden zu zum Teil langen Haftstrafen verknackt. Das Trio gehörte zum harten Kern und musste sich wegen Drogenhandels in nicht geringer Menge beziehungsweise Beihilfe verantworten.

So muss Ali G. für fünf Jahre hinter Gitter. Der 37-Jährige hatte rund 1,7 Kilo Kokain für den Straßenverkauf „bestellt“. Von Februar 2018 bis zu seiner Festnahme hatte er davon bereits 1,2 Kilo verkauft – auf „Platte“, dem Platz vor dem Tannenbuscher Einkaufszentrum. Weil er selbst drogenabhängig ist, ordnete das Gericht seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

Verlobte verpackte den Stoff

Alis Verlobte Dagmar M. (29) hatte die Aufgabe, das Kokain zuvor zu portionieren. Sie wog das Rauschgift ab und verpackte je 0,5 Gramm zu kugelförmigen Konsumeinheiten, sogenannten Bubbles. „Sie hat die handwerklichste Arbeit gemacht“, meinte Richter Klaus Reinhoff in der Urteilsbegründung.

Die 1,2 Kilo Koks verpackte Dagmar M. zu insgesamt 2400 Bubbles! Dafür wurde sie wegen Beihilfe zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Wohnung als Drogenbunker

Der Dritte im Bunde kam mit zwei Jahren auf Bewährung davon. Samir A. (31, Namen aller Angeklagten geändert) hatte seine Wohnung in Tannenbusch als Drogenbunker zur Verfügung gestellt, da er die meiste Zeit bei seiner Freundin wohnt. Der 31-Jährige ist nicht vorbestraft und hat – wie die Beiden anderen auch – ein umfangreiches Geständnis abgelegt.

Der Koks-Prozess war Anfang Dezember letzten Jahres gleich mit einem Paukenschlag gestartet. Damals saßen noch zwei Brüder (31, 25) mit auf der Anklagebank. Weil ihren Verteidigern jedoch mögliches Beweismaterial aus einer Telefonüberwachung nicht vorlag, wurde das Verfahren gegen die Beiden abgetrennt (hier mehr lesen).

Brüder-Paar soll Haupttäter sein

Die Brüder gelten als mutmaßliche Haupttäter. Ihnen wird Handel mit insgesamt 3,2 Kilo Kokain (Straßenverkaufswert: rund 320.000 Euro) vorgeworfen (hier mehr lesen). Das Rauschgift sollen sie in Holland besorgt haben. Unter anderem auch in Absprache mit dem jetzt verurteilten Ali G., der im Gegenzug das Geld aus den Drogenverkäufen sammelte und dann einem der Brüder übergab.

Zweiter Prozess im März

Der Prozess gegen die Geschwister beginnt im März. Der Ältere hatte bereits bei der Polizei umfassend gestanden, dabei soll er die Rolle seines kleinen Bruders jedoch runtergespielt haben. Ob das stimmt, wird sich im Prozess klären. Ebenso, wer sonst noch das Koks für die Brüder verkauft hat.