Fall bei „Aktenzeichen XY“Polizei (fast) sicher: Sigrid Paulus ist tot
Bonn/Königswinter – Mehr als 7,2 Millionen Zuschauer verfolgten Mittwochabend „Aktenzeichen XY“. Neben dem Fall „Maddie“ wurde auch über Sigrid Paulus (45) berichtet. Es war die letzte große Chance, doch noch ein Lebenszeichen der vermissten Mutter aus Königswinter zu erhalten.
Doch statt nach der Sendung neue Hoffnung zu schöpfen, bestärkte sich ein düsterer Verdacht. Während bei Maddie McCann, die vor sechs Jahren als Dreijährige aus einer Ferienanlage in Portugal verschwand, nur eine Stunde nach der Sendung bereits mehr als 500 Hinweise eingingen – meldete sich wegen Sigrid Paulus gerade mal rund ein Dutzend Zuschauer.
Darunter kein einziger, der einen direkten Hinweis geben konnte, wo sich die seit Februar 2008 vermisste Frau aus Königswinter-Ittenbach aufhält. Stattdessen wollten die Anrufer sie an verschiedensten Orten in ganz Deutschland gesehen haben.
„Aktenzeichen XY“ brachte auch keine Hinweise auf die zwei Männer im weißen Transporter mit Kölner Kennzeichen, die nach Aussage von Gerd Paulus damals seiner Frau beim Auszug geholfen hatten.
„Dass es so gar kein Lebenszeichen von Sigrid Paulus gibt, stärkt leider unsere Vermutung, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte“, so Polizeisprecher Frank Piontek.
Laut Ehemann Gerd hatte er sich am 14. Februar 2008 mit seiner Frau gestritten. Daraufhin soll die ihre Familie aus freien Stücken verlassen haben – ohne sich von ihren Kindern zu verabschieden, ohne sich je zu melden.
„Aktenzeichen XY“ zeigte auch ein Vergleichsstück von Sigrid Paulus Kette mit grünem Herzanhänger. Das Geschenk ihrer Tochter trug sie immer. Doch auch zu dem auffälligen Anhänger gab es keine Hinweise.