Vermisste Sigrid PaulusWurde zweifache Mutter doch ermordet?

Ein Bild aus glücklichen Zeiten: Gerd Paulus mit seiner Ehefrau Sigrid. Das Paar hat zwei Kinder.

Bonn/Königswinter – Der Vermisstenfall Sigrid Paulus – jetzt wird daraus ein Krimi!

Fast sechs Jahre nach dem Verschwinden der zweifachen Mutter (heute wäre sie 45) aus Königswinter-Ittenbach haben die Mordermittler den Fall übernommen.

All die Jahre hat Sigrid Paulus keinerlei Spur hinterlassen, keinen neuen Wohnsitz angemeldet, kein Lebenszeichen von sich gegeben – auch nicht, als August 2011 ihr Vater starb oder im darauffolgenden Dezember ihre geliebte Tochter heiratete.

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Jetzt können Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mehr ausschließen: Die Frau wurde Opfer eines Gewaltverbrechens! „Wir ermitteln noch gegen unbekannt“, erklärt Oberstaatsanwalt Robin Faßbender.

Getötet und irgendwo verscharrt? Ein schrecklicher Gedanke für Sigrid Paulus’ Familie. „Ich hoffe aber, dass es geklärt wird, damit man endlich zur Ruhe kommt und abschließen kann“, so Mann Gerd (51).

Zumal ihm die Polizei mehr oder weniger direkt gesagt hätte, dass der Ehemann in solchen Fällen meist der Verdächtige sei. „Aber, wenn ich ein reines Gewissen hätte, meinten sie, müsse ich mir ja keine Sorgen machen.“ Zum Glück, sagt Gerd Paulus, würden seine Kinder hinter ihm stehen.

Am 14. Februar 2008 soll seine Frau ihre Familie aus freien Stücken verlassen haben. „Als ich aus der Schule kam, war sie weg“, erinnerte sich die Tochter. „Mein Vater erklärte mir, dass sie sich gestritten hätten.“ Eine Woche später soll Sigrid Paulus dann ihre persönlichen Sachen abgeholt haben.

Ehemann Gerd sagte damals der Polizei, dass zwei Männer mit einem weißen VW-Bus seiner Frau geholfen hätten. „Auf diesen Männer ergaben sich im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen aber keine Hinweise“, so ein Polizeisprecher.

Auch gab es keine Hinweise auf ein Verkehrsdelikt, in das Sigrid Paulus anderthalb Jahre nach ihrem Verschwinden in Düsseldorf verwickelt gewesen sein soll. An das Lebenszeichen hatte sich ihre Familie geklammert. „Vor etwa zwei Monaten sagte mir die Polizei dann, dass wir das damals falsch verstanden hätten“, so der Ehemann.

Am Mittwoch (16. Oktober) wird in „Aktenzeichen XY“ über den Fall berichtete – mit der Hoffnung auf neue Hinweise.