Die Britpop-Stars von Keane sorgten für eine gut besuchte Show beim Bonner KunstRasen. Die Band feierte erneut die Songs vom Album-Meilenstein „Hopes and Fears“.
KunstRasen-PremiereBritpop-Stars begeistert von Bonn – Kölsche Musikgrößen feiern mit
Als Sänger Tom Chaplin nach gut anderthalb Stunden Konzert seinen Blick noch einmal über den KunstRasen in den Bonner Rheinauen schweifen lässt, hält er kurz inne.
Mit der britischen Pop-Rockband Keane hatte er am Mittwochabend (7. August 2024) einen überzeugenden Auftritt hingelegt. Aber die 5300 Fans machten es ihm auch leicht. „Es ist das eine, wenn wir rauskommen und unsere Lieder spielen“, sagte der 45-Jährige. „Aber wenn man diese Energie und Leidenschaft spürt, das macht den Unterschied aus“.
Keane lockten 5300 Fans zum Konzert in die Bonner Rheinauen
Seit Monaten touren die Britpop-Stars bereits und feiern dabei das vor 20 Jahren veröffentlichte Meisterwerk „Hopes and Fears“. Im April füllte die Band schon zweimal das Palladium in Köln, nun war die Kulisse in Bonn sogar noch etwas größer, wenn auch das Programm um ein paar Titel kürzer war.
„Vor 20 Jahren hätten wir uns das nicht erträumt“, schwärmte Chaplin. „Wir versprechen, es dauert auch nicht noch mal 20 Jahre, ehe wir wieder nach Bonn kommen“, sagte er nach einem wunderbar angenehmen Konzertabend.
Das Quartett präsentierte erneut eine herrlich unaufgeregte Show. Ein paar Lichteffekte genügten, um die melancholischen Perlen an diesem wunderbaren Sommerabend zu untermalen. „Bend and Break“, „Everbody’s Changing“ oder „Crystal Ball“ – das ist perfekt gesungener Weltschmerz zu Indie-Klavierpop.
Aus dem einst pausbäckigen Jüngling Chaplin ist nach vielen Drogen-Phasen inzwischen ein drahtiger Sänger geworden, der mit seinen weißen Sneakern über die Bühne tänzelt, ein paar Witze macht und das Publikum geschickt um den Finger wickeln kann.
„Wir dürfen die Sound-Anlage nicht so laut aufdrehen, wegen des Krankenhauses in der Nähe. Ihr müsst also umso lauter sein“, sagte er. Der Hinweis auf die Klinik war zwar Nonsens, die Fans kamen der Aufforderung trotzdem nach. Vor allem beim Über-Hit „Somewhere Only We Know“ summten selbst die letzten im Publikum verträumt mit.
Kasalla spielen 2025 auf dem Bonner KunstRasen
Dass melancholischer Pop auch etwas für Musiker ist, die sonst eher über die Stimmungsschiene kommen, zeigte sich am Mittwoch auch in Bonn. Brings-Schlagzeuger Christian Blüm (59) filmte einige Songs begeistert mit. Auch die Kasalla-Musiker Basti Campmann und Rene „Ena“ Schwiers schauten sich den Auftritt an.
Die Kölschrocker konnten beim Besuch gleich das Gelände inspizieren, denn 2025 gehören sie neben Johannes Oerding zum nächsten KunstRasen-Programm. Ehe die Planungen für die neue Saison weitergehen, stehen aber noch acht weitere Konzertabende bis Ende August in den Rheinauen auf dem Programm.