Corona-Patient getötet?Arzt aus NRW bestreitet die Tat vor Gericht

Der angeklagte Arzt des Universitätsklinikums Essen (M) unterhält sich im Gerichtssaal mit seinem Anwalt Harald Wostry (l). Er muss sich wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Er soll einen Corona-Patienten mit einer Injektion getötet haben.

Der angeklagte Arzt (Mitte) beim Prozessauftakt am Dienstag (17. August 2021) in Essen. Er soll einen Corona-Patienten getötet haben.

Vor dem Gericht in Essen muss sich nun ein Arzt verantworten. Der Angeklagte soll einem Corona-Patienten eine tödliche Injektion gegeben haben. Die Anklage: Totschlag

Essen. Mit einer tödlichen Injektion soll ein Arzt der Essener Universitätsklinik im November 2020 einen Corona-Patienten getötet haben. Der Mediziner hat dies nun jedoch vor Gericht bestritten.

NRW: Arzt auf Totschlag angeklagt

Ein ehemaliger Arzt der Universitätsklinik Essen hat vor Gericht bestritten, einen Covid-19-Patienten aus den Niederlanden getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, dem 47-Jährigen im November 2020 eine tödliche Injektion verabreicht zu haben, obwohl es noch Hoffnung gegeben habe.

In einer von seinem Verteidiger Harald Wostry zum Prozessauftakt verlesenen Erklärung heißt es: „Die Beweisaufnahme wird ergeben, dass ursächlich für das Versterben des Patienten das zulässige Abschalten der Geräte war.“ Die Anklage lautet auf Totschlag.

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Angeklagter Arzt aus Essen möchte Ruf wiederherstellen

Der 45 Jahre alte Mediziner war auf der Intensivstation der Uniklinik Essen tätig. Laut Erklärung seines Verteidigers hätten die Ehefrau und die Schwägerin des Patienten aufgrund der Aussichtslosigkeit der Situation zugestimmt, alle lebenserhaltenden Geräte abzustellen - darunter auch die Lungenmaschine, die die Lungenfunktion des Patienten vollständig ersetzt habe.

Erst danach seien Medikamente verabreicht worden, um den Sterbevorgang abzumildern. Ziel des Angeklagten sei es, dass er „rehabilitiert wird und seine Reputation wieder hergestellt wird“, so die Erklärung. (dpa)