Düsseldorf – Seine Fans nennen Schwergewichtsboxer Agron B. (20) „Tyson“ – nach dem Weltmeister Mike Tyson. Und wie sein Vorbild sitzt auch er jetzt im Knast. Untersuchungshaft, weil er sich in der Altstadt geprügelt und schließlich auch ein Messer gezückt haben soll. Sein Opfer überlebte nur durch eine Not-Operation.

1. Profi-Boxer Agron B. in Untersuchungshaft
2. „Tyson" hatte einen jungen Mann mit einem Messer attackiert
3. Boxer war während Tatrekonstruktion der Polizei geflohen

Freund von Profi-Boxer hatte sich mit Opfer gestritten

Wie so oft verbrachte der Profi-Boxer mit seinen Freunden die Abende in der Altstadt. An der Treppe am Burgplatz traf man auch immer Jugendliche aus anderen Städten. Man kannte sich also locker. Im September geriet ein Freund von Agron B. mit einem jungen Mann einer anderen Truppe aneinander.

Andere Mitglieder der Gruppen konnten die beiden Kontrahenten trennen. Die Streithähne gaben sich schließlich die Hand. Das reichte dem Boxer offenbar nicht.

Streit in Düsseldorf eskalierte und „Tyson" zückte das Messer

Laut Anklage soll er erneut provoziert haben und dem Gegner seines Freundes aufgefordert haben, sich zu entschuldigen. Der weigerte sich. Und so eskalierte der Streit. Vermeintlich zog sich Agron B. dann zurück. Doch tatsächlich zog er ein Messer und rammte es dem 19-Jährigen in den Bauch – so heftig, dass es ab brach. Sein Opfer konnte noch einige Meter gehen, klappte dann aber zusammen. Sein Darm war verletzt, und er musste notoperiert werden.

Boxer Agron B. flüchtete vor Polizei in Kosovo

Während die Ermittler die Tat rekonstruierten, flüchtete der 20-Jährige in den Kosovo. Als er wieder nach Hause kam, wurde er am Haus seiner Eltern festgenommen. Bei der ersten Vernehmung gab Agron B. an, er habe aus Notwehr gehandelt.

Einen Monat zuvor war es ebenfalls zu einer Auseinandersetzung in der Altstadt gekommen. Diesmal soll der Boxer seinem Gegenüber den Kiefer gebrochen haben.

Am Montag (17. Mai) wurde nur die Anklage gegen den schwergewichtigen Boxer verlesen. Mittwoch (19. Mai) will er sich zu den Vorwürfen äußern.