Nach Ausstieg aus der SzeneRocker wollten Rocker tot sehen

Angeklagt: „Miami-Gianni“ (oben l.), Karl-Heinz D. (oben r., schwarze Kapuze) und Pascal J. (u., 2. v. l.)

Mönchengladbach – Im August packte Ex-Rocker Thomas K. im EXPRESS aus. Er war bei Satudarah ausgestiegen, mit dem Tod bedroht worden. Jetzt stehen in Mönchengladbach die Männer vor Gericht, die ihn offenbar tot sehen wollten – wegen schweren Raubes und Nötigung.

Die schillerndste Figur auf der Anklagebank ist „Miami-Gianni“, bürgerlich Jan S. (36). Der Ratinger erlangte gewisse Berühmtheit durch sein Buch über das Leben als Zuhälter in Hamburg. Zurück im Rheinland sollte er den deutschen Ableger von Satudarah aufbauen. Es ist der berüchtigste Rockerklub aus den Niederlanden – dort zittern sogar die Hells Angels vor dieser brutalen Konkurrenz.

Thomas K. wurde vom Mitangeklagten Karl-Heinz D. (59) angeworben, sollte mit ihm zusammen das „Chapter“ Mönchengladbach aufbauen. Doch über die Bezahlung der Reparatur des Motorrades von Miami Gianni gerieten K. und Jan S. in Streit. Thomas K. stieg aus.

Kurz darauf sollen Jan S., Karl-Heinz D. und der dritte Angeklagte Pascal J. in der Wohnung von K’s Stiefsohn in Mönchengladbach erschienen sein. Die Anklage geht davon aus, dass sie den Sohn und dessen anwesende zwei Freund mit einer Schusswaffe bedrohten.

Sie verschafften sich Zugang zur Wohnung, nahmen mehrere Handys und einen Tablet-PC mit, um an Telefonnummern von K. zu gelangen. Dann verabschiedeten sie sich mit „schönen Grüßen von Satudarah“ und der Ankündigung, dass man dem Stiefvater „eine Kugel in den Kopf“ jagen würde.

Der Anwalt von Pascal J. gab zu Protokoll, das sein Mandant bei dem „Hausbesuch“ nicht dabei gewesen sei. Man könne beweisen, dass er zur fraglichen Zeit als Gebäudereiniger gearbeitet habe.

Thomas K. ist mittlerweile untergetaucht, fürchtet bis heute um sein Leben. Er wird als Zeuge nicht zum Prozess kommen. Ob am Montag sein Stiefsohn aussagen wird, steht auch noch nicht fest. Der Prozess könnte dann platzen.