CleverMit dieser Panzer-Sperre sollen Oldtimer-Diebe keine Chance mehr haben

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Wachhündin Rosi allein reicht leider nicht: Michael Fröhlich hat vor der Einfahrt eine Panzer-Sperre installiert.

von Colja Schliewa  (cos)

Mettmann – Auch Diebe richten sich nach dem Trend. Klauen eben das, wonach momentan die größte Nachfrage besteht. Das muss nun zum Beispiel Michael Fröhlich erfahren.

Seit Jahrzehnten hat er sich auf den Handel mit wunderschönen, seltenen Oldtimern spezialisiert. Leider haben das in der letzten Zeit auch kriminelle Banden getan...

Über 100 Diebstähle in der Region

Die Nachfrage an gut erhaltenen, alten Autos mit Stil ist zum Beispiel in Osteuropa so groß, wie nie zuvor.

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Da kann es schon einmal sein, dass die Langfinger für einen alten Mercedes eine neue S-Klasse stehen lassen. Michael Fröhlich: „Ein befreundeter Polizist hat mir bestätigt, dass in letzter Zeit mehr Oldtimer, als normale Autos geklaut werden.

Kein Wunder, dass Fröhlich aus Sorge um sein Mettmanner Autohaus nachts kein Auge mehr zumacht: „Früher kam es alle Jubeljahre einmal vor, dass jemand versuchte, eines meiner Autos zu klauen.

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Michael Fröhlich in seinem Mettmanner Autohaus. Er muss täglich um seine wunderschönen Oldtimer-Schmuckstücke bangen.

Vor ungefähr 7 Jahren hat sich das geändert. In dieser Zeitspanne sind im Mettmanner/Düsseldorfer Umfeld bestimmt 100 Klassiker gestohlen worden. Natürlich hat man nicht nur bei privaten Autobesitzern, sondern auch gerne bei mir zugeschlagen.“

In Einzelteile zerlegt

Trotz aller Verluste lobt Fröhlich dabei die Arbeit der Polizei: „Immer hin bekomme ich im Durchschnitt eines von fünf geklauten Autos durch die gute Ermittlungsarbeit wieder“, sagt der Händler. Bei den meisten gibt es allerdings keine Hoffnung.

Fröhlich: Viele Autos werden sofort auseinandergenommen, weil die Einzelteile sehr begehrt sind. Es ist ein Jammer.“

Fröhlich hat aufgerüstet

Als der große Diebes-Run auf die Oldtimer losging, schlief Michael Fröhlich noch auf dem Klappbett in seinem Autohaus, weil er sich nicht traute, die wertvollen Klassiker nachts alleinzulassen. Immer an seiner Seite: Schäferhündin Rosi.

Mittlerweile hat Fröhlich allerdings mächtig aufgerüstet: Vor dem Tor platziert er nachts eine Panzersperre. Hinter jedem Auto auf dem Hof liegen dicke Felsbrocken, die ein Wegfahren verhindern. Vor dem Autohaus selbst ist eine Alarmanlage inklusive Flutlichtscheinwerfer installiert.

Unzählige Kameras überwachen das Grundstück, Michael Fröhlich verfolgt das Geschehen zu Hause vom Bett aus am Monitor.

„Trotz aller Vorkehrungen kann man damit einen Autodiebstahl nicht verhindern“, weiß der Autohändler. „Man kann das ganze nur hinauszögern, weil es die Diebe viel Zeit kostet. Dann muss man hoffen, dass man schnell genug vor Ort ist. Das letzte Mal habe ich es in drei Minuten geschafft, und konnte die Diebe vertreiben.“