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„Können wir uns nicht erklären“Wie bitte? Notruf in Essener Kneipe, Polizei braucht zwei Stunden

Nach einem Notruf vor einer Essener Kneipe hat eine Gruppe junger Leute mehr als zwei Stunden auf die Polizei warten müssen. Unser Symbolfoto zeigt einen Polizeiwagen am Rhein in Düsseldorf.

Nach einem Notruf vor einer Essener Kneipe hat eine Gruppe junger Leute mehr als zwei Stunden auf die Polizei warten müssen. Unser Symbolfoto zeigt einen Polizeiwagen am Rhein in Düsseldorf.

Wie bitte? Nach einem Notruf wegen rechtsextremer Parolen vor einer Essener Kneipe hat eine Gruppe junger Leute mehr als zwei Stunden auf die Polizei warten müssen.

Der Landesjugendring sprach in einem offenen Brief von „Polizeiversagen“ während des Einsatzes im Juni nahe eines Kulturzentrums. Der Verband forderte vom NRW-Innenministerium eine „lückenlose Aufklärung“ der Ereignisse.

Eine Seminargruppe habe damals nachts die Polizei gerufen, weil vor einer Kneipe gegenüber rechtsextreme Parolen gerufen worden seien, hieß es in dem Schreiben.

Essen: „Hitler und SS zurück“ oder „Ausländer raus“ – Polizei braucht Stunden

Die Kneipe gilt als ein Treffpunkt der rechtsextremen Szene. Dutzende Personen hätten „Hitler und SS zurück“ oder „Ausländer raus“ gerufen, es habe Beschimpfungen und Drohgebärden mit einem Messer gegeben. Die Polizei bestätigte den zeitlichen Ablauf, übte Selbstkritik und kündigte an, den Einsatz aufzuarbeiten.

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Wie sie am Donnerstag (28. Juli) mitteilte, ging am 12. Juni um 1.45 Uhr ein Notruf wegen rechtsextremer Ausrufe ein. Ein Streifenwagen sei um 3.59 Uhr vor Ort gewesen. Dass man erst so spät dort gewesen sei, „können wir uns nicht erklären, wir prüfen gerade“, sagte ein Polizeisprecher.

Der Einsatz sei als Ruhestörung bewertet worden. „Gleichwohl sind zwei Stunden natürlich zu viel, insbesondere mit dem Verweis, um was es da ging.“ Die Kollegen hätten früher reagieren müssen.

In einer Mitteilung hieß es, dass zum Zeitpunkt des Notrufs keine Hinweise auf eine Bedrohung vorlagen.

Das Kulturzentrum in Essen-Steele liegt schräg gegenüber einer Kneipe, die laut Polizei ein Treffpunkt der „Steeler Jungs“ ist, einer vom Verfassungsschutz beobachteten, rechtsextremen Gruppierung. Laut Landesjugendring seien die Teilnehmer zu Beginn des Seminars informiert worden, dass die Bar ein Treffpunkt von Rechtsextremen sei. (dpa/mg)