Essen – Schreckliche Gewissheit nach dem Familiendrama in Essen-Kray (NRW) am Sonntag (9. Mai). Nachdem die Leichen von einem 32-jährigen Mann und zwei Mädchen in einer Wohnung gefunden wurden, liegt nun das Obduktionsergebnis vor.

1. Familiendrama in Essen-Kray
2. Drei Leichen, ein Vater und seine beiden Töchter, in Wohnung gefunden
3. Obduktionsergebnis liegt nun vor

Alles deute auf ein schockierendes Familiendrama hin. Die Obduktion des 32-Jährigen und der vier und fünf Jahre alten Mädchen haben den Verdacht bestätigt.

Demnach haben die Ermittlungen ergeben, dass der 32-jährige Deutsch-Kasache seine beiden Töchter durch Messerstiche tötete, erklärte die Staatsanwaltschaft Essen am Montag (10. Mai). Die Obduktion des Vaters deute darauf hin, dass er sich im Anschluss ebenfalls tödliche Stichverletzungen zufügte.

Die Ermittlungen seien damit weitgehend abgeschlossen.

Essen: Drei Leichen in Wohnung gefunden

Die Beamten seien am Sonntagmorgen (9. Mai) von einer 31-jährigen Frau gerufen worden, weil sie nicht mehr in ihre Wohnung kam, wie die Ermittler berichteten.

Die Frau habe die Nacht bei einer Bekannten verbracht und wollte am Morgen wieder zu ihrem Lebensgefährten und ihren Töchtern in die Wohnung. Nachdem die Feuerwehr die Wohnung geöffnet habe, hätten die Polizisten die Leichen gefunden.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst noch unklar. Doch ein „erweiterter Suizid“ werde nicht ausgeschlossen, hieß es bereits in einer ersten Einschätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Am Montag dann die grausame Bestätigung.

Nachbarschaft tief betroffen von Mord in Essen

Die Nachbarschaft reagierte auf den Vorfall sichtlich geschockt. „Sie haben mit meinen Enkelkindern gespielt und immer viel gelacht“, sagt eine Mieterin getroffen gegenüber der „WAZ“. Ein dreifacher Familienvater in der Straße kann die Tat kaum begreifen: „Wie kann man denn seine eigenen Kinder töten?“

Viel Kontakt untereinander gebe es in der Wohnsiedlung nicht. Man grüße sich zwar gegenseitig, aber sonst sei jeder eher für sich, so die Anwohner. Weiter verrät ein Anwohner der Straße, dass die Familie noch nicht lange in der Siedlung gelebt hätte.

Eine Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Die 31-Jährige wurde von Notfallseelsorgern betreut und befindet sich weiter in Behandlung. (jv/lh/dpa)

Beratung und Seelsorge in schwierigen Situationen

Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins "Nummer gegen Kummer" richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Samstag nehmen die jungen Berater des Teams "Jugendliche beraten Jugendliche" die Gespräche an. nummergegenkummer.de.

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de