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„Immer mehr Kohle muss es sein“Festival-Ärger in NRW – aber auch gute Nachrichten

Überall steigen die Preise. Auch Besucherinnen und Besucher des Parookaville-Festivals müssen 2023 tiefer in die Tasche greifen. Das stößt nicht bei jedem auf Verständnis.

von Steven Salentin  (sal)

Die Temperaturen steigen. Das bedeutet auch: Mit riesigen Schritten kommt die Festival-Saison näher. Wer noch kein Ticket für sein Lieblings-Festival hat, sollte sich beeilen.

Doch dass man auch mit Ticket nicht von Ärger verschont ist, zeigt aktuell das Beispiel Parookaville. Am Freitag (12. Mai 2023) verkündeten die Veranstalter des NRW-Festivals, dass die beliebten Booze Bags ab sofort wieder im Ticketshop verfügbar sind.

Parookaville 2023: Token-Preise bringen Festival-Fans auf die Palme

Für viele Besucherinnen und Besucher des Festivals in Weeze ist das an sich eine gute Nachricht. Die Booze Bags bieten nämlich die Möglichkeit, sich schon weit vor Beginn des Festivals mit der Währung der „City of Dreams“, den sogenannten Token, einzudecken – und dabei auch noch zu sparen: Zum Preis von 20 Token gibt es 23.

So weit, so gut – wäre da nicht der Preis für einen Token (und damit auch für viele Getränke auf dem Festivalgelände), der durch die Booze-Bag-News nämlich indirekt auch gedroppt wurde: 4,50 Euro kostet eine Münze der Parookaville-Währung nun, nachdem der Preis bereits im vergangenen Jahr um 50 Cent von 3,50 Euro (2019) auf 4 Euro angehoben worden war.

Das bedeutet gleichzeitig mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Auch die Verpflegung wird teurer. Kostete ein Pils oder ein Softdrink im vergangenen Jahr noch 4 Euro, also einen Token, sind es 2023 eben 4,50 Euro. Longdrinks (1,5 Token), die 2022 noch mit 6 Euro zu Buche schlugen, würden im kommenden Juli somit 6,75 Euro kosten.

Auch für das Essen vor Ort müssen Besucherinnen und Besucher nun tiefer in die Tasche greifen. Eine Ausnahme bilden die bekannten Penny-Stores vor Ort – die allerdings nur von den Camping-Gästen besucht werden können. Ob auch dort die Preise angehoben werden – und wenn ja, inwiefern – lässt sich aktuell noch nicht sagen. Die Preislisten werden erfahrungsgemäß erst kurz vor Festivalbeginn veröffentlicht.

Parookaville: „Ticketgebühren sind eine absolute Schweinerei“

In Zeiten, in denen die Menschen extrem auf ihr Geld achten müssen, sind das keine guten Neuigkeiten. Schon bei den Ticketpreisen hatten Parookaville-Fans teilweise eine Erhöhung verkraften müssen, wenn auch im verhältnismäßig kleinen Rahmen.

Entsprechend fallen die Reaktionen in den sozialen Medien aus. Ein Instagram-User etwa schreibt: „Für uns war es dieses Jahr preislich die Schmerzgrenze, bei der nächsten Erhöhung sind wir raus, obwohl wir von Anfang an dabei waren.“

Nehmen Sie hier an der Parookaville-Umfrage von EXPRESS.de teil:

Besonders im Fokus des Fan-Unmuts: die Ticketgebühren. Bestellt man eine Booze Bag für 90 Euro, werden beispielsweise 3,19 Euro on top für „System- und Dienstleistungsgebühren“ fällig. Der Preisvorteil relativiert sich also etwas. „Durch die Gebühren wird der 3-Tokenbonus wieder aufgefressen“, stellt eine Userin fest. „Frecher geht's also doch!“

Eine andere holt sogar noch weiter aus – und thematisiert noch einmal die Gebühren für Tickets: „So langsam wird es mit den Gebühren übertrieben. Warum? Auch die Ticketgebühren sind eine absolute Schweinerei. Es ist digital oder wird selber ausgedruckt. Und dann knapp 30 € Gebühren? Immer mehr Kohle muss es sein...“

Parookaville 2023: Neues Pfandsystem

Bei all dem Ärger gibt es jedoch auch eine Neuerung, die gut bei den Parookaville-Fans ankommt: Das Pfandsystem wurde überarbeitet. Der im vergangenen Jahr eingeführte Pfand-Coin, den man beim Getränkekauf ebenfalls erwerben musste, fällt wieder weg. Dieser hatte für Chaos und Unmut gesorgt, weil man nur mit einem solchen einen Becher zurückgeben konnte und so den Pfand (1/2 Token) zurückbekam.

Wie 2019 wird 2023 wieder lediglich der halbe Token fällig, den man bei Becherrückgabe zurückerhält. Maximal zehn Becher können gleichzeitig zurückgegeben werden.

Damit reagiert das Veranstalterteam rund um Bernd Dicks auf die Kritik, die 2022 beim Parookaville-Comeback diesbezüglich aufgekommen war. Das zeigt: Die Parookaville-Macher sind bemüht, auf die Wünsche der Besucherinnen und Besucher einzugehen. Ein weiterer wäre mit Sicherheit, dass die Preise – beispielsweise für Token – nicht steigen. EXPRESS.de hat am Samstagnachmittag (13. Mai 2023) angefragt, womit die Erhöhung zusammenhängt.