Mit einer bewegenden Traueranzeige haben ihre Klasse und Schule Abschied von der getöteten Luise (12) aus Freudenberg genommen. „Wir sind nicht mehr komplett“, heißt es in dieser unter anderem.
„Wir sind nicht mehr komplett“Gänsehaut-Traueranzeige für getötete Luise (12) aus Freudenberg
Noch immer sitzt der Schock tief – und nun nehmen die Menschen in Freudenberg allmählich endgültig Abschied von Luise, die am 11. März 2023 von zwei Mädchen in ihrem Alter durch zahlreiche Messerstiche getötet wurde.
Am Mittwoch (22. März 2023) nahmen Familie, Freundinnen und Freunde in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von der Zwölfjährigen. Zeitgleich versammelten sich in der Aula sowie auf dem Schulhof der Esther-Bejarano-Gesamtschule etwa 1000 Menschen.
Freudenberg: „Traurig, erschüttert, fassungslos und traumatisiert“
Mitschülerinnen und Mitschüler hatten zuvor bereits eine emotionale Traueranzeige verfasst, die am vergangenen Sonntag in der Siegener Zeitung erschienen war.
Darin heißt es: „Wir sind nicht mehr ‚komplett‘. Ein Puzzleteil unserer Gemeinschaft fehlt nun für immer.“ Sowohl die Klassengemeinschaft als auch die Schulgemeinde nehme „unendlich traurig, erschüttert, fassungslos und traumatisiert“ Abschied von Luise.
Inmitten der großen Trauer gibt es jedoch auch einen positiven Blick in die Zukunft, die wohl noch lange im Zeichen von Luises Tod stehen wird: „Wir halten uns fest daran, dass der Tod uns vieles nehmen kann, niemals aber die verbrachte Zeit mit einem geliebten Menschen.“
Traueranzeige auch von Luises Familie
Einen Tag vor Erscheinen der Schul-Traueranzeige hatte die Siegener Zeitung bereits eine Traueranzeige der Familie von Luise veröffentlicht. Über einem Foto des getöteten Mädchens stand geschrieben: „Trauer kann man nicht sehen, nicht hören – man kann sie nur fühlen.“ Und daneben: „Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still.“
Über die Motive der beiden 12- und 13-Jährigen, die die Tat gestanden haben, wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die Ermittler halten sich mit Angaben zu den Hintergründen des Falls äußerst bedeckt, weil die mutmaßlichen Täterinnen selbst noch Kinder und somit nicht schuldfähig sind. Die beiden Mädchen sind in der Obhut des Jugendamts.