Eine vermeintliche Bombe hat in Monheim für einen Großeinsatz gesorgt. In einer Zwischendecke wurde ein Gehäuse mit Drähten gefunden. Zum Glück nur eine Attrappe. Trotzdem sind noch viele Fragen offen.
In der Decke gefundenGehäuse mit Drähten sorgt für Spezialeinsatz in Monheim – Polizei ermittelt
Es sah nach einem Routineeinsatz aus: Handwerker renovierten am Montag (23. Januar 2023) ein Bürogebäude an der Straße „Frohnkamp“. Nachdem sie eine Zwischendecke aufgestemmt hatten, der Schock.
Ein Gehäuse mit Drähten. Daneben eine Fernbedingung mit Antenne. Eine Bombe! Da waren die Handwerker ziemlich sicher. Und alarmierten sofort die Polizei.
Vermeintliche Bombe in Monheim – zum Glück nur eine Attrappe
Auch die gegen 16.30 Uhr alarmierten Beamte und Beamtinnen konnten nicht ausschließen, dass es sich um einen selbst gebastelten Sprengkörper handelte.
Miteinander verklebte Rohre mit unbekanntem Inhalt, daraus ragten Drähte. Dazu der mutmaßliche Fernzünder. Sofort lief das in solchen Fällen üblich bewährte Prozedere ab: Die Einsatzkräfte ließen die umliegenden Gebäude evakuieren. Und schalteten die Sprengstoffexperten der Bundespolizei ein.
Ebenfalls alarmiert: Die Feuerwehr der Stadt Monheim, die bereitstand, „um bei einer möglicherweise größeren Evakuierung behilflich zu sein“, so die Polizei Mettmann.
Seltsamer Fund: Sehr professionell zusammengebastelt
Seltsam bei dem Fund: Warum war das so professionell zusammengebastelte Gebilde in einer Zwischendecke versteckt? Wie lange hatte es dort schon gelegen?
Um 20 Uhr dann die Entwarnung: Die Sprengstoffexperten hatten festgestellt, dass es sich um „zusammengebastelte Alltagsgegenstände“ handelte.
Die Polizei Mettmann in ihrer Mitteilung: „Somit ging von dem Objekt keinerlei Gefahr aus.“ Doch der Einsatz in dem Bürogebäude in Monheim am Rhein war damit noch nicht beendet.
Gebäude in Monheim nach weiteren verdächtigen Gegenständen durchsucht
Die Polizei durchsuchte den Einsatzort nach weiteren verdächtigen Gegenständen. Fazit: „Hierbei konnten jedoch keine weiteren Objekte gefunden werden.“
Die mysteriöse Bombenattrappe: Die Polizei ermittelt weiter. „Bislang hat sich bei unseren Untersuchungen noch nichts ergeben. Derzeit prüfen wir noch, ob es sich hierbei um einen Verdacht auf eine Straftat handelt“, so ein Pressesprecher gegenüber EXPRESS.de.
Der Entschärfungsdienst der Bundespolizei hat übrigens immer gut zu tun. Denn er rückt nicht nur bei solchen „Bombenfunden“ wie in Monheim an.
Entschärfungsdienst der Bundespolizei oft im Einsatz
Bei „Bundespolizei kompakt“ heißt es: „Die meisten Einsätze ergeben sich an den Flughäfen und im Zusammenhang mit Pyrotechnik, zum Beispiel bei der An- und Abreise von Fußballfans, bei Angriffen auf Fahrausweisautomaten durch explosionsfähige Stoffe, bei herrenlosen Gepäckstücken in Zügen und Bahnhöfen oder bei Durchsuchungen in Zusammenhang mit Sprengstoff- oder Munitionsverdacht. Bundesweit sind es etwa 4500 Einsätze pro Jahr, meist Sofortlagen.“
Und: „Mit demnächst mehr als 200 operativen Einsatzkräften und 15 im gesamten Bundesgebiet verteilten Entschärfergruppen verfügt die Bundespolizei nicht nur über die größte Entschärferdienststelle in Deutschland, sondern auch in Europa.“