Harter Lockdown erwartetLaschet schließt Schulen in NRW – Merkel-Gipfel am Sonntag

Armin Laschet Lockdown

Besorgt: Armin Laschet (CDU) will einen harten Lockdown – und zwar so schnell wie möglich. Betroffen sein werden Schulen und der Handel. Auch für Kitas gibt es schon einen Plan.

von Dorothea Köhler  (dok)

Düsseldorf – NRW drängt auf einen bundesweiten harten Corona-Lockdown – und zwar noch vor Weihnachten.

Am Sonntag (13. Dezember) kommen die Ministerpräsidenten und Angela Merkel für eine gemeinsame Entscheidung zusammen, hieß es am Freitagabend (11. Dezember). Ab 10 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz geben.

NRW: Armin Laschet fordert schnellen harten Lockdown

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wirbt dafür, mit den harten Einschränkungen direkt zu starten. Der Handel soll jetzt schnellstmöglich bis zum 10. Januar schließen, NRW-Schüler sollen ab sofort nicht mehr in die Schule gehen. Auch für Kitas gibt es schon einen Plan. Das hatte Laschet am Freitagvormittag in einer Pressekonferenz verkündet.

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Harter Lockdown in NRW: Enden Maßnahmen wirklich am 10. Januar?

Ob die Maßnahmen am 10. Januar enden, könne niemand sagen. „Das liegt an uns allen, wie wir uns jetzt in den nächsten Wochen und Monaten verhalten", so Laschet am Freitagabend in den „Tagesthemen“.

  1. NRW: Laschet will so schnell wie möglich harten Lockdown
  2. Handel soll schließen, Schüler können ab 14. Dezember 2020 der Schule fern bleiben (kein Präsenzunterricht)
  3. Fallzahlen explodieren

Die Lockerungen für Weihnachten und Silvester sollen ebenfalls aufgehoben werden. Es sollen sich weiterhin maximal zwei Haushalte treffen dürfen – mehr als fünf Personen sind nicht erlaubt. Die explodierenden Fallzahlen sind der Grund dafür, dass die Politik im Eiltempo eingreifen will.

Harter Lockdown für NRW: Armin Laschet äußert sich in TV-Interview

Laschet wolle ein klares, wirksames Signal, um die Zahl der Neuinfektion spürbar zu senken, da die ernste Lage jetzt konsequentes Handeln verlange.

Am Freitagabend verteidigte Laschet in einem RTL-Interview die Entscheidung, es vor einigen Wochen zunächst mit einem Teil-Lockdown versucht zu haben: „Natürlich haben viele Wissenschaftler immer mal wieder etwas gesagt, aber ich kenne keinen, der uns vor acht Wochen gesagt hätte, macht jetzt einen totalen Lockdown. Wir haben ja alle Maßnahmen gemacht, es war ja immer das Argument der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten damit eben Weihnachten es anders sein könnte.“

Vor einem erneuten Treffen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder sprach sich Laschet zudem für ein gemeinschaftliches Vorgehen und für einen bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten aus: „Die Einschätzung, dass der Teil-Lockdown ausreicht, die hat sich leider nicht bewahrheitet und deshalb ist jetzt diese Entscheidung aus meiner Sicht erforderlich. Klar, schnell, am besten schon morgen. Ich wünsche mir, dass wir in der Lage sind bundeseinheitlich zu entscheiden, schnell zu entscheiden, konsequent zu entscheiden und damit auch die Botschaft herausgeben: Egal wie die Inzidenzen in Deutschland sind, ob hoch oder tief, wir alle stehen zusammen und machen jetzt diesen Lockdown.“

Lockdown in NRW: Schüler müssen ab Montag nicht mehr zur Schule

„Wir brauchen schnellstmöglich einen Lockdown in ganz Deutschland”, sagt Laschet. Das wirkt sich direkt auf die Schulen aus. Das ist schon beschlossene Sache in NRW:

  1. NRW-Schüler müssen ab 14. Dezember nicht mehr in die Schule gehen
  2. Die Schulferien in NRW werden um zwei Tage verlängert.
  3. Wichtig: Das heißt nicht, dass Kinder und Jugendliche von der Schulpflicht befreit sind. 
  4. Schüler der unteren Stufen können und sollen dann von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen, ältere Schüler ab Klasse 8 werden auf Distanz unterrichtet.

Schule in NRW von Lockdown betroffen: Rückschlag für Schulministerin Yvonne Gebauer

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) teilte nach Laschets Pressekonferenz schriftlich mit: „Die Aufrechterhaltung des Präsenzbetriebs war erfolgreich, richtig und wichtig, um in den vergangenen Monaten Bildungschancen von Millionen Schülerinnen und Schülern zu sichern.”

Dass der Präsenzunterricht nun doch ab der 8. Klasse endet, begründete Gebauer als „zusätzlichen Beitrag zum Infektionsschutz”.

Gebauer hatte jüngst ein früheres Ende der Schulpflicht vor den Weihnachtsferien kategorisch abgelehnt... Das sorgte bei jeder Menge Schülern und Eltern für große Empörung. Laschets offizielle Ansage ist demnach ein ziemlich harter Rückschlag für Gebauer.

Lockdown in NRW: Kitas – Eltern sollen ab 14. Dezember 2020 Kinder nicht mehr hinbringen

Doch nicht nur die Schulen sind vom anstehenden harten Lockdown in NRW betroffen, sondern auch die Kitas:

  1. Kindergartenkinder in NRW sollen wegen der Corona-Pandemie möglichst zwischen dem 14. Dezember und dem 10. Januar nicht in die Kita gebracht werden.
  2. Wichtig: Stamp sagt, dass es kein Betreuungsverbot geben wird.
  3. Grundsätzlich bleiben Kindergärten offen. Das gilt, soweit sie in dem betreffenden Zeitraum nicht ohnehin Betriebsferien geplant hatten.
  4. Landesweit einheitliche Weihnachtsferien gibt es für Kitas in NRW nicht.

Lockdown in Deutschland: Bis 10. Januar 2021 strenge Regeln

Die Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften) hatte bereits am am Dienstag (8. Dezember) gefordert, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown zu nutzen.

Vom 24. Dezember 2020 bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte demnach in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und auch Geschäfte – außer für den täglichen Bedarf – sollten schließen.

Interessant: Laschet will nun, dass der Termin noch vor Weihnachten in die Tat umgesetzt wird.

Armin Laschet: Harte Kritik wegen Corona-Maßnahmen

Zuvor war Armin Laschet – nicht nur innerhalb sozialer Netzwerke wie Twitter – scharf kritisiert worden.

Der NRW-Landesvater hatte in der Corona-Pandemie immer wieder für viele den Ruf als „Lockerungs-Laschet”.

Zuletzt griff ihn Satiriker und Moderator Jan Böhmermann beispielsweise direkt auf Twitter an: „Laschet greift durch: Es darf nur noch bis Weihnachten gestorben werden in Nordrhein-Westfalen und danach ist dann 14 bis 30 Tage später aber WIRKLICH Schluss damit (hoffentlich)!”

Den Tweet setzte Böhmermann am Mittwoch (9. Dezember) ab. (dpa/dok)