Teil 3 und damit der letzte in der großen EXPRESS-Heino-Serie: Der Schlagerbarde trifft auf seinen alten Fußballkameraden Dieter Bergmann, mit dem er zusammen bei Schwarz-Weiß 06 Oberbilk spielte.
Große EXPRESS-Serie – Teil 3Heino, der Fußballer: „Auf dem Platz war er ein harter Hund“
Düsseldorf. Der Countdown läuft für das große Konzert „Heino goes Klassik – Ein deutscher Liederabend“ am Freitag (8. Oktober 2021) in der Tonhalle. Der Barde ist also wieder in seiner Heimatstadt. Und er nutzt die Gelegenheit, gemeinsam mit dem EXPRESS alte Wegfährten aus seiner Jugend zu treffen.
Teil 3 der Serie heute: Heino (82) trifft seinen Fußball-Kumpel Dieter Bergmann (81) von Schwarz-Weiß 06 Oberbilk.
Heino: „Bin immer auf die Knochen gegangen“
Es ist auch schon mehr als 60 Jahre her, dass Heino und sein Freund Dieter Bergmann zusammen auf dem Fußballplatz standen. Ihr Verein war Schwarz-Weiß 06 Oberbilk. „Wir waren – verglichen mit TuRu oder der Fortuna – ein Club der Armen, ein echter Arbeiterverein,“ sagt Heino. „Vorher haben wir allerdings auch immer gekickt, wenn es eben ging – einfach auf der Straße oder im benachbarten Volksgarten, wie das damals so war.“
Dieter Bergmann kam bereits 1948 zu „Schwarz-Weiß“, ziemlich zeitgleich mit Heino. Beide zählen zu den „dienstältesten“ Vereinsmitgliedern, Heino ist inzwischen Ehrenmitglied. Die Positionen, die von den Beiden auf dem Platz besetzt wurden, hatten noch etwas andere Namen, als man sie heute kennt: „Ich war Mittelläufer“, erzählt Bergmann. „Und Heino war Verteidiger – nach Innenverteidiger und Außenverteidiger wurde damals noch nicht unterschieden. Auf dem Platz war er ein harter Hund.“
Und Heino setzt grinsend noch einen drauf: „Ich bin immer auf die Knochen gegangen. Und bei unseren Spielen passierte es auch immer wieder, dass es eine kleine Prügelei gab. Aber das war einkalkuliert.“
Heino: Zum Fußballprofi hat es nicht gereicht
Wenn es zu Auswärtsspielen ging, traf sich die Mannschaft quasi vor Heinos Haustür auf dem Gangelplatz in Düsseldorf-Oberbilk. „Wir fuhren dann auf dem Dreirad eines Oberbilker Schrotthändlers los, nannten uns selbst den ‚Schrottplatz-Verein‘“, erzählt der Sänger. Und sein Fußball-Kumpel ergänzt: „Wir hatten durchaus Spieler, die heute vielleicht bei den Profis spielen würden – aber so talentiert waren wir beide nicht. Das war einfach ganz normaler Fußball. Und der Verein war für uns wie eine Familie.“
Die Verbindung von Heino zu seinem Heimatverein ist immer erhalten geblieben – auch wenn seine musikalische Karriere ihn in die ganze Republik und sogar in die Welt führte. Als der Verein 2016 sein 110-jähriges Jubiläum feierte, erlebte Heino gerade mit seinem Rock-Album „Arschkarte“ ein Mega-Comeback und trat in der Aula das Geschwister-Scholl-Gymnasiums zu einem Benefiz-Konzert für den Verein auf.
Zwei Jahre später erlebte „Schwarz-Weiß“ ein Drama: Ein Ehepaar war in das Vereinsheim eingebrochen und hatte es anschließend angezündet, um Spuren zu verwischen. Bis heute wartet der Verein auf einen Neubau. „Der kostet 1,6 Millionen Euro“, berichtet Dieter Bergmann. „In den nächsten Wochen dürfte hoffentlich der Stadtrat den Wiederaufbau beschließen.“ Auch in dieser Notlage half Heino: Bei einem Benefizspiel 2019 gegen die Fortuna machte er den Anstoß.