Der Fall bewegte die ganze Region: Birgit Ameis, dreifache Mutter aus Lohmar, wurde zunächst jahrelang vermisst, dann ihre Leiche gefunden. Ein Fall, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte.
Birgit Ameis (†54) aus NRWWird Tod der Dreifach-Mutter je gerächt? Oberstaatsanwalt redet Klartext
Wird der Tod von Birgit Ameis (†54) jemals gerächt? Vor zwei Jahren wurden die sterblichen Überreste der vermissten Frau aus Lohmar gefunden. Schnell war klar, dass sie getötet wurde.
Doch bis heute fehlt vom Killer jede Spur. Auch ein Motiv für die grausame Tat scheint es nicht zu geben. Trotz intensiver Ermittlungen. „Außer Hypothesen haben wir nichts in diese Richtung. Wir stehen vor einem Rätsel“, erklärt Gerd Deutschler von der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach jetzt gegenüber EXPRESS.de. Es gebe nicht mal Hinweise, was laut Oberstaatsanwalt Deutschler eher ungewöhnlich sei.
Birgit Ameis (†54) aus Lohmar: Leiche zufällig beim Pilzesammeln entdeckt
Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ist zuständig, weil Birgit Ameis' Leiche in der Nähe des Flughafens Hahn gefunden wurde. Die Lohmarerin arbeitete dort beim Deutschen Wetterdienst. Am 4. April 2015 wollte die dreifache Mutter nach ihrer Nachtschicht mit ihrem roten Renault nach Hause fahren. Doch ihre Familie wartete in Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) vergeblich.
Am 5. November 2020 fand schließlich ein Pilzsammler zufällig die sterblichen Überreste der Vermissten – im Wald bei Büchenbeuren im Rhein-Hunsrück-Kreis, unweit des Flughafens Hahn. „Anhand der Auffindesituation gab es keine Zweifel an einem Gewaltverbrechen“, sagt Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler.
Laut Deutschler hatte Birgit Ameis sowohl Geld als auch Wertgegenstände noch bei sich. Es gäbe auch keine Anhaltspunkte für ein Sexualverbrechen. Fremd-DNA konnte an dem Leichnam nicht sichergestellt werden, was laut Fachleuten allerdings wegen der langen Liegezeit auch nicht zu erwarten war.
Birgit Ameis aus Lohmar: Fundstücke vom Leichenfundort veröffentlicht
Der Fundort wurde intensivst untersucht und die Ermittlerinnen und Ermittler der Mordkommission stiegen nochmal voll ein, unter anderem mit umfangreichen Befragungen. Vor rund einem Jahr veröffentlichten sie dann mehrere Gegenstände, die rundum den Leichenfundort und möglichen Tatort sichergestellt worden waren.
Dazu gehörten ein Fleece-Damenhandschuh und eine Mülltüte mit der Aufschrift Komo, die in Einzelteile zerlegt an einem Baumstumpf lag. Auch eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, wurde ausgesetzt. Doch bis heute gibt es nichts Greifbares – warum Birgit Ameis sterben musste, bleibt ein trauriges Rätsel. (iri)