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Messerangriff in Hamm30-Jährige nach Amoktat verstorben – Täter entließ sich selbst aus Psychiatrie

Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen vor dem Gebäude der Hochschule Hamm-Lippstadt. An der Hochschule Hamm-Lippstadt hat ein 34-jähriger Mann mit einem Messer mehrere Menschen angegriffen und vier Personen verletzt, einige von ihnen schwer. Er wurde von Studenten überwältigt und festgehalten, bis Polizisten ihn festnahmen.

Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen am 10. Juni 2022 vor dem Gebäude der Hochschule Hamm-Lippstadt. An der Hochschule Hamm-Lippstadt hat ein 34-jähriger Mann mit einem Messer mehrere Menschen angegriffen und vier Personen verletzt, einige von ihnen schwer.

Der Messerangreifer von Hamm ist in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen worden. Staatsanwaltschaft mit neuen Details.

Nach dem Messerangriff in einer Hochschule in Hamm ist der mutmaßliche Täter in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden.

Der 34-Jährige leide bereits seit längerem an psychischen Problemen, sagte der Sprecher der Dortmunder Staatsanwaltschaft, Henner Kruse, am Samstag. Der Mann hatte am Freitag (10. Juni 2022) vier Menschen offenbar wahllos angegriffen und teils schwer verletzt. Eine 30-Jährige erlag am Samstag ihren Verletzungen.

Hamm: Während der Tat möglicherweise schuldunfähig

Der 34-Jährige wurde dem Staatsanwalt zufolge am Samstagmorgen von einem psychiatrischen Sachverständigen begutachtet. Danach sei die einstweilige Unterbringung in einem Fachkrankenhaus angeordnet worden. Während der Tat sei er möglicherweise schuldunfähig gewesen.

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Wie Kruse weiter ausführte, hatte der 34-Jährige erst am Freitag auf eigenen Wunsch die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses verlassen. Dort hatte er sich wegen eines Suizidversuchs aufgehalten. Der Verdächtige habe sich seit längerem in psychotherapeutischer Behandlung befunden; bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Studierendenwohnheim seien „zahlreiche Psychopharmaka“ entdeckt worden.

Der Mann fühlte sich demnach von einer Gruppe von Menschen verfolgt, die ihm seiner Ansicht nach nach dem Leben trachte. Er meldete sich deswegen unter anderem bei der Polizei. Der letzte Kontakt mit der Polizei bestand laut dem Polizeipräsidenten von Hamm, Thomas Kubera, Anfang April. Auch an der Hochschule seien die psychischen Probleme des Langzeitstudenten bekannt gewesen, seine Eltern hätten ebenfalls davon gewusst.

Hamm: Täter mit zwei Küchenmessern bewaffnet

Den bisherigen Ermittlungen zufolge war der 34-Jährige am Freitagnachmittag in ein Gebäude der Hochschule Hamm-Lippstadt in Hamm gegangen. Laut Kruse hatte er zwei kurz zuvor gekaufte Küchenmesser dabei. Der Mann habe dann zunächst im Foyer eine 22 Jahre alte Frau angegriffen, danach einen 22 Jahre alten Mann und dann eine weitere 22 Jahre alte Frau.

Die beiden ersten Opfer erlitten unter anderem Verletzungen am Hals. Die als Dritte angegriffene Frau erlitt dem Staatsanwalt zufolge acht Stiche in den Bauch und musste notoperiert werden. Inzwischen bestehe keine Lebensgefahr mehr.

Messerangriff: 34-Jähriger im Hörsaal überwältigt

Der 34-Jährige betrat dann einen Hörsaal und stach auf eine 30 Jahre alte Lehrbeauftragte der Hochschule ein, die sich eine Gastvorlesung anhörte. Sie habe durch Stiche in den Brustbereich „ganz erhebliche innere Verletzungen“ erlitten, sagte Kruse. Die Frau wurde per Helikopter in eine Uniklinik gebracht und ebenfalls notoperiert. Jedoch konnten die Ärzte und Ärztinnen nichts mehr für sie tun, die Frau starb einen Tag später.

Der mutmaßliche Täter wurde im Hörsaal von Studentinnen und Studenten überwältigt und dann von der Polizei festgenommen. Er habe die Tat gestanden und angegeben, dass er keinen anderen Ausweg mehr gesehen habe, sagte Kruse. Demnach ging der Mann davon aus, dass die Anwesenden in dem Hochschulgebäude zu einer Gruppe gehörten, die ihn töten wolle. Es sei davon auszugehen, dass alle Verletzten Zufallsopfer waren.

Hamm: Studenten und Studentinnen verhindern weitere Opfer

Der Dortmunder Polizeipräsident Ralf Ziegler würdigte die Überwältigung des Täters durch die Studierenden. Sie seien „sehr mutig und sehr, sehr geistesgegenwärtig“ vorgegangen. Durch ihr Eingreifen hätten sie „sicherlich unzählige weitere Opfer verhindert“.

Die Hochschule sagte den Lehrbetrieb in Hamm für Montag ab. Der Campus werde aber für die Studierenden „als Ort zum Austauschen und Innehalten“ geöffnet sein. (afp/dpa)


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