Nach 27 JahrenGladbacher Kult-DJ macht Schluss am Ballermann
Mönchengladbach – Wie auch überall anders geht auch auf der Lieblingsinsel der Deutschen nichts mehr, der Ballermann ist dicht. Einer der bekanntesten DJs der Sonneninsel hätte aber ohnehin dort nicht mehr aufgelegt – und mit Corona hat das ausnahmsweise mal rein gar nichts zu tun.
Insgesamt 27 Jahre hat Chris Marlow (64) auf Mallorca für Stimmung gesorgt, sorgte unter anderem im Bierkönig und im Bolero für Stimmung. Inzwischen hat der Mönchengladbacher das Ende seiner Laufbahn verkündet – noch bevor das Virus alles veränderte.
Mönchengladbacher DJ: „Das ist nicht mehr mein Mallorca“
Der Grund ist nämlich auch ein ganz anderer. „Das ist nicht mehr mein Mallorca, wie ich es kannte“, zieht er eine bittere Bilanz der jüngeren Vergangenheit. „Man kann das nicht mit früher vergleichen. Damals gab es noch eine geile Atmosphäre mit Leuten, die noch feiern wollten.“
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Die vermisst Marlow heute. „Das Flair des Bierkönigs ist den Baggern zum Opfer gefallen. Als ich dort 2004 aufgelegt habe, war dort noch ein geiles Publikum. Dann hat es gewechselt und es wurde asozial. Heute schütten sich alle nur noch zu und pinkeln in die Ecken.“
Mönchengladbacher Mallorca-DJ: Kritik an TV-Sendern
Deshalb hat der DJ auch absolutes Verständnis für die schärferen Gesetze auf der Insel. „Die Einheimischen haben tagsüber gearbeitet und wollen nachts schlafen. Das geht nicht, wenn auf der Straße gegrölt wird und Mülltonnen umgetreten werden“, so Marlow.
Schuld hätten dabei auch diverse TV-Sender. „Die haben nur die schlechten Seiten gezeigt, haben Leuten 100 Euro gegeben, damit sie sich auf den Tisch stellen und die Hose runterziehen. Die haben wir mit ihren Kameras immer rausgeschmissen“, berichtet er.
Mönchengladbacher Kult-DJ: Mallorca bleibt die schönste Insel
Bleiben werden dennoch die Erinnerungen an die schönen Zeiten. Mallorca sei die schönste Insel, die er kenne, bekräftigt Marlow.
Und so ganz endgültig ist die Laufbahn am Mischpult dann doch noch nicht. „Ich bin jetzt im Transportwesen. Aber wenn mich jemand buchen will, lege ich auch noch mal auf. Jürgen Drews steht mit 72 ja auch noch auf der Bühne.“