Zehn Tage auf Intensiv94 Jahre – aber Corona kriegt Maria nicht klein

Mönchengladbach Corona

Maria Aretz (94) mit ihren Lebensrettern aus dem Elisabeth-Krankenhaus. Nach 20 Tagen Kampf gegen das Corona-Virus konnte sie die Klinik verlassen.

von Jonas Meister  (meis)

Mönchengladbach – Das tückische Coronavirus: Tag und Nacht kämpfen auch die Ärzte und Pfleger im Mönchengladbacher Elisabeth-Krankenhaus gegen das Virus. Eine extreme Kraftanstrengung, die dem Personal alles abverlangt.

  1. In Mönchengladbach kam Maria Aretz (94) mit Corona-Symptomen in die Klinik
  2. Die Ärzte kämpften um ihr Leben
  3. Zehn Tage lang lag die Seniorin auf der Intensivstation

Da ist die Freude entsprechend groß, wenn man Patienten wie Maria Aretz (94) das Leben retten kann. Anfang Januar wurde die Seniorin in die Klinik am Niederrhein eingeliefert. Ihr Zustand war nicht gut. Deshalb wurde Maria Aretz sofort auf die Intensivstation verlegt.

Zehn Tage in Mönchengladbach auf Intensiv: 94-Jährige musste nicht beatmet werden

Und genau dort wurde klar, dass die 94-Jährige einen unbändigen Überlebenswillen hatte: „Frau Aretz hat gesagt, sie nimmt alles in Kauf. Sie habe in ihrem Leben schon viele Krankheiten gehabt, diese sei allerdings etwas anstrengend“, berichtete Intensivmediziner Dr. Tim Lange.

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Er und seine Kollegen versorgten die rüstige Patientin, die zwar durchweg Sauerstoff bekam, aber nie „invasiv beatmet“ werden musste, hier zehn Tage lang. Nach weiteren zehn Tagen auf der normalen Covid-Station war dann am Dienstag schließlich der große Moment gekommen. Maria Aretz durfte das „Eli“ als corona-freie Patientin verlassen.

Zehn Tage in Mönchengladbach auf Intensiv: Maria dankt ihren Rettern

An diesem Tag konnte die 94-Jährige die Fahrt zur Reha nach Duisburg gar nicht abwarten. „Sie hat am Morgen mindestens dreimal nach dem Ergebnis ihres letzten Coronatests gefragt“, schmunzelte Pflegerin Sabine Kroll. Doch der Fokus der Seniorin lag nicht nur darauf. Sie bedankte sich auch bei jedem Mitglied des Personals, das sie erblickte: „Mein Gott Vater im Himmel, ich danke euch allen“, sagte Aretz immer wieder.

Für das von der Pandemie geschundene Pflegepersonal sind solche Fälle wie Balsam auf die Seele. Und so waren Dr. Lange und seine Kolleginnen auch ihrer Ex-Patientin dankbar: „Nach diesen langen und harten Corona-Monaten die hinter uns liegen, ist es erfrischend das hier zu erleben. Für alle auf der Intensivstation ist das ein Motivationsschub, der so dringend nötig ist und uns gut tut.“

Am 28. Januar wurden im Elisabeth-Krankenhaus übrigens 37 Covid-Patienten behandelt, drei davon auf der Intensivstation. Dazu versorgte das Klin ikpersonal noch insgesamt acht Corona-Verdachtsfälle.